Re: DER Zug ist abgefahren

Brasso schrieb am 23.08.2022 12:18:

Indem wir den Russen als Freunde und nicht als Feinde gegenübertreten.

Ich denke schon, dass der politischen Führung in Russland klar ist, dass nicht alle Westeuropäer russophob sind und sie unterscheiden sicherlich zwischen dem Volk und der aus Washington gesteuerten Vasallen-Regierung.

Dennoch bin ich der Meinung, dass EUropa und ganz besonders (das historisch stark belastete) Deutschland so viel Porzellan zerschlagen hat, dass eine vernünftig agierende Generation fähiger Diplomaten und Politikern nicht ausreichen wird um den Schaden zu kitten. Ferner ist zu berücksichtigen, dass der Westen im 21. Jahrhundert mit bald 10 Mia. Mitmenschen um die für die Entwicklung unerlässlichen Rohstoffe und Energie konkurrieren werden und man muss zur Kenntnis nehmen dass Russland eine weitreichende wirtschaftliche und strategische Neuorientierung vorgenommen hat. Russland hat sich endgültig nach Osten orientiert, die Folgen dieser epochalen Entscheidung welche die Welt für immer verändert hat, sind erst in Ansätzen erkennbar, sie werden aber für EUropa definitiv sehr negativ sein. EUropa wird daher auf sehr lange Zeit mit dem Rest der Welt nicht mehr aus einer Position der Stärke verhandeln können.

Leider ist an dieser Stelle anmerken, dass die Politik EUropas wesentlich zum diesem unglaublich gewaltigen Schaden beigetragen hat. In EUropa wurden von den "Eliten" nicht erkannt, dass sich die Interessen EUropas und der USA schon länger nicht mehr decken, daher vertritt EUropa ausschließlich die Interessen Washingtons. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Putin das Wort EUropa nicht mehr in den Mund nimmt und nur noch von den Vasallen spricht. Durch das dümmliche Verhalten EUropas wird uns das dem Untergang geweihte US-Imperium mit in den Abgrund ziehen und die Amerikaner werden dabei versuchen sich an EUropa schadlos zu halten. Die Interessen Russlands an den Westgrenzen wird allein darin bestehen, die Kleinkinder im Westen von Unfug abzuhalten, während sie im Osten mit den Erwachsenen gute Geschäfte machen und mit ihren Rohstoffen und ihrer Energie in ganz Asien für eine anhaltende und solide wirtschaftliche Entwicklung sorgen, was die Rolle EUropas absehbar weiter schwächen wird.

Selbst wenn der (verdammte) Krieg in der Ukraine irgendwann zu ende gegangen und ein wenig Gras über die Sache gewachsen ist, wird EUropa sicherlich nicht mehr zu den früheren Vorzugsbedingungen Rohstoffe und Energieträger aus Russland beziehen können. Die Russen werden sicherlich wieder Handel mit EUropa treiben, wir werden aber nur die Krümel bekommen, die uns der asiatische Kontinent übrig lässt. Und allen Forenten die nun einwenden werden, dass EUropa nie wieder handel mit Russland treiben sollte kann man sagen dass derartiges Gerede dummes Zeug ist. Alleine die sich in EUropa ausbreitende ausbreitende existenzielle wirtschaftliche Not wird uns mit jeder Garantie dazu zwingen mit Russland zu handeln.

Nein, ich sehe für Europa auf auf einer langen Zeitskala keinen Hoffnungsschimmer. Wir haben fertig, der Letzte löscht das Licht. Jungen Leuten mit einem vernünftigen Studium oder einer guten Ausbildung kann man angesichts der kommenden harten Zeiten nur noch zum Auswandern raten. Das ist zwar sehr bedauerlich, ist aber wenigstens ehrlich.