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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Re: Stossgebet

Sie erzählen ausbeutungsfreundliche Märchen. Die Löhne sind nicht die Ursache für die Inflation, jedenfalls nicht die primäre, die Geldmenge ist es. Diese wird bekanntlich seit über einem Jahrzehnt hemmungslos und weit über die BIP-Entwicklung hinaus erhöht. Solange damit nur Löcher im Finanzsektor selbst gestopft wurden, hatte das keinen Einfluss auf die offiziell erhobene Inflation. Wobei das eine Täuschung ist, weil der Trend zum Betongold sehr wohl Landpreise und Immobilien und damit auch Mieten hochgetrieben hat.

In Pandemiezeiten hat man die Geldmengenausweitung weiter verstärkt. Dieses Mal floss davon ein beträchtlicher Teil in den gewöhnlichen Geldkreislauf - Resultat, allgemeine Inflationstendenzen. Selbstverständlich trägt auch die Störung der neoliberalen Handelsökonomie durch das Corona-on-off dazu bei, sowie Entwicklungen im Energiesektor deren Gleichzeitigkeit eher zufällig ist. Aber der eigentliche Motor ist das neu eingeschossene, eigentlich überschüssige Geld.

Der Nullachtfünfzehn-Arbeitnehmer sieht sich zunehmend mit Kaufkraftverlusten konfrontiert. Die Aufgabe von Gewerkschaften ist es, dies zu stoppen, gewiss nicht der Zentralbank die Geldpolitik abzunehmen. Wenn die Geldmenge stabilisiert werden würde, was allerdings aus den im ursprünglichen Post genannten Gründen nicht so ohne weiteres geht, wie die üblichen ökonomischen Rosstäuscher in den Medien glauben machen, obwohl sie es besser wissen und Panik schieben vor dem Moment, in dem man dazu gezwungen wird, wenn also der Aufkauf immer grösserer Anteile öffentlicher und privater Schuldpapiere gestoppt würde, stärkten arbeitnehmerfreundliche Abschlüsse den Konsum und damit die Wirtschaft, die nicht von den Lohnabhängigen in den letzten Jahrzehnten einer finalen Krise immer näher geführt worden ist.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.11.2021 21:50).

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