paartal schrieb am 11.09.2023 14:46:
Alex Riemenschneider schrieb am 11.09.2023 14:30:
Tja, geschichtlich lässt sich ein gewisses Maß an "Mitgefangen, mitgehangen" nicht vermeiden. Dein Vater hätte - zu einem Zeitpunkt als es noch möglich war - aber Deutschland verlassen und ins Exil gehen können. Dann wäre er kein Mittäter an den deutschen Verbrechen geworden.
Haben den deine Vorfahren nicht in der Zeit in Deutschland gelebt?
Doch schon. Und waren genauso Täter in der Wehrmacht oder an der "Heimatfront". Warum denkst Du, ich würde sie von der Verantwortung ausnehmen?
Meine heute kann man leicht reden, Damals hatte man ein mehr oder minder aufgezwungenes National- und Gesellschaftsgefühl "Wenn Meiers Heiner seine Arbeit aufgibt und für das Vaterland ins Felde zieht, ich wäre ein Lump würde ich mich da drücken." Da war das noch nicht so das man grinst wenn das Nachbarkind die Treppe runter fällt.
Die deutschen Exilanten, die erhebliche Nachteile und Lasten auf sich nahmen, um nicht Teil dieser Kriegsmaschine zu werden wurden ja auch nach dem Krieg nicht wieder mit offenen Armen von den Tätern empfangen.
Das ändert aber natürlich nichts daran, dass es eine durchführbare Möglichkeit gab, nicht zum Mittäter zu werden.
Wie die aktuell mehr als 1 Millionen Russen, die seit dem Überfall auf die Ukraine ins Ausland gegangen sind. Ihnen gebührt mein Respekt, nicht den russischen Soldaten, die sich zum Teil einer Mordmaschine machen lassen.