bickerdyke schrieb am 17.03.2023 15:47:
"Heutige volkswirtschaftliche Theorien betonen allerdings den schwachen Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation und sehen die Quantitätstheorie als nicht mehr ausreichend an, um die Inflation in modernen Volkswirtschaften zu verstehen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge
Scheint so als ob hier jeder mit seiner eigenen Definition von Inflation um die Ecke kommen kann. Vielleicht taugt die "Realinflation" des Ursprungsposters ja sogar was :-)
Nun ja, Inflation kommt aus dem lateinischen und bedeuted: Aufblähen.
Es ist richtig, dass interessierte Kreise vor Jahrzehnten begonnen haben, den Begriff der Inflation zu verwässern. Um einerseits zu verschleiern, dass die Politik über ihre (oder unsere) Verhältnisse lebt und andererseits, und andererseits, wer dafür verantwortlich ist.
Wir haben in den letzten 15 Jahren oft gehört, dass die EZB Geld drucken könne, ohne dass diess für die Teuerungsrate (Inflation) Konsequenzen habe.
Klar, weil weder Immobilienpreise noch Aktien im Warenkorb enthalten sind. Aber irgendwann rächt es sich nun einmal, wenn immer mehr Geld in den Markt gepumpt wird, ohne dass in gleichem Maße mehr produziert wird.
Erst steigen die Preise für Sachwerte und Rohstoffe. Und mit Verzögerung auch die Preise für Verbraucher.
Wenn Du nun als Rentner grad Dein Haus abbezahlt hast und Deine Rente weitgehend für Energie und Lebensmittel drauf geht, dann erlebst Du halt eine andere Teuerung (weil sich Dein persönlicher Warenkorb anders zusammen setzt als der des Bundesamtes für Statistik) als der Durchschnitt. Und wenn Du dann noch die Heizung erneuern musst, dann ist der Ofen ganz schnell aus. Da kommst Du mit Preissteierungen von 20% nicht mehr hin.
Deswegen bevorzuge ich die "neutrale" Definition der Inflation über Geldmenge und Wirtschaftswachstum. Sie bietet deutlich weniger Möglichkeiten zur Manipulation.