Ansicht umschalten
Avatar von Goerlitzer
  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Wir haben uns reicher gewähnt, als wir in Wirklichkeit sind

Wobei es keine Frage ist, dass die Verteilung der Reichtums-Illusionen mindestens so ungerecht ist wie die Verteilung des realen Reichtums.

Folgende Zahlen aus der deutschen Transfer-Statistik vermitteln einen Eindruck vom imaginären Reichtums-Zugewinn. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands stieg von 1991 bis 2020 nominal um 112 % (1,58 Bill. - 3,35 Bill. Euro). Die Gesamtauszahlungen an die Rentner stiegen in dem Zeitraum aber um 149 % (133 Mrd - 331 Mrd). Noch eindrucksvoller ist der Anstieg der Gesamtausgaben für Beamten-Pensionen, die 1991 bis 2020 mit plus 316 % regelrecht explodierten (18 Mrd. - 75 Mrd.). Ähnliche Rechnungen lassen sich natürlich auch für die Löhne und Gehälter der oberen Einkommenspyramide, für Mieteinnahmen, für Gewinne aus dem Aktienhandel usw. machen.

Wo kam das Geld her, wenn nicht aus dem Wirtschaftswachstum? Aus der elektronischen Notenpresse der Bundesbank und dann vor allem der EZB. Zwischen 2010 und 2020 ist die Geldmenge M3 im Euroraum um 55 % gestiegen, das BIP aber nur um 7,2 %.

Und jetzt stellen wir fest, dass es für das viele Geld keine Entsprechung bei Waren und Dienstleistungen gibt. Mangel tritt auf. Baustoffe werden knapp, Handwerker sind in Grossstädten nur schwer zu bekommen. Läden und Restaurants schliessen, weil Dienstleistungspersonal fehlt. Und diejenigen, die über die knappen Güter verfügen, nutzen ihre Chance und heben die Preise an. Menschen mit chronischem Geldüberschuss können das leicht verkraften, viele andere nicht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.10.2021 15:42).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten