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  • steinbeiss

mehr als 1000 Beiträge seit 21.04.2012

Im Bett ist alles anders

"Zwischen einer Wall-Street-Bankerin und einer puertoricanischen
Putzfrau ist das Trennende wahrscheinlich wichtiger als das
Gemeinsame, dass sie beide Frauen sind."

Im Bett kann die Wall-Street-Bankerin total spießig und verklemmt
sein, die Putzfrau hingegen räumt mal richtig auf mit weiblichen
Verklemmungen.
Kann aber auch sein, dass die eine lesbisch ist und die andere hetero
oder bi oder irgendwas.
Heute gibt es keine festen Begriffsinhalte mehr - das hat der Autor
ja auch festgestellt: Wie Frau gerade Frau drauf hat, lässt sich am
Wetter, am hormonalen Spiegel und der jeweiligen gesellschaftlichen
Situation (Stau, Zoff, Shopping usw.) etc.  festmachen, ist also Teil
dynamischer Systeme.
Kurz: das vermeintlich Gemeinsame ist ebenso trennend wie das
vermeintlich Trennende und umgekehrt.
Nur selbsternannte Frauenversteher, Machos und der heilige Vater
können Frauen so eine Art mythisches (religiöses?) Frau-Sein
unterstellen. Wahrscheinlich alle viel zu früh von der Mutterbrust
genommen und die damit verbundenen Traumata zu derartigen Fiktionen
verarbeitet. 
Warum der Autor stinknormale Kenntnisnahme von wissenschaftlichen
Erkenntnissen sogleich als Wissenschaftsgläubigkeit abtut, hat wohl
mit seinen eigenen Kenntnisdefiziten zu tun (wer sich zeitlebens in
"geisteswissenschaftlichen" Sphären aller Art umtut, entdeckt
irgendwann, dass er beachtliche Realitätsdefizite hat und muss damit
seinen Frieden schließen, z. B. auf die verächtliche Tour.
Da ist der Autor sicher seinem "hyperkritischen" Milieu sehr nahe:
eine Versammlung diskursiver Nabelschauer, die eigentlich schon
längst recht unnütz vor sich hin-existieren und denen die eigene
Nutzlosigkeit ab und an aufstößt wie saures Bier - und dann passieren
auch mal solche "Theorien" unüberbietbarer Überflüssigkeit.


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