Ludwig schrieb am 17.10.2023 16:10:
... in der Ukraine investiert hat haben einen mächtigen ROI.
"- US-Unterstützung bisher (anderthalb Jahre Krieg): 70 Mrd."
Vor dem Hintergrund der verteuerten Energieexporte ist das wohl kaum ein Problem.
Was mich ein bisschen wundert, ist, dass das nicht als Weckruf für den Umstieg auf EE gewertet wird. Dann können sie die Preiskapriolen am Energiemarkt gepflegt ignorieren, oder das zumindest als Perspektive in Aussicht stellen.
Aber gut. Die Präsenz der Öl- und Kohleindustrien in den Lobbies dürfte dafür Erklärung genug sein.
Und Frau Yellen wird kaum auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der USA verweisen um im Gazastreifen Terroristen bekämpfen zu können. Es dürfte etwas anderes dahinter stecken. Im Norden Israels zündelt die IDF mit der Hisbollah und damit quasi direkt mit dem Iran.
Das ist natürlich so eine Sorge.
Andererseits: wenn sie für die Ukraine 10% des Militärbudgets aufwenden, könnten sie in dieser Weise nochmal neun weitere Kriege unterstützen und müssten dafür nicht mal den Kongress um Erlaubnis fragen.
Mit dem will noch nicht einmal die USA einen Waffengang, die wehren sich nämlich. Anders als Putin, der sich von Türken und Israelis die Flugzeuge wegschießen läßt, schlagen die Ayatollahs gerne auch einmal zurück.
Mmm... geht so.
Russland wehrt sich ja auch, und die Wirtschaftskraft des Irans dürfte nach Sanktionsjahrzehnten auch nicht so doll gut sein.
Und die Russen sind nicht so inkompetent, wie viele meinen. Die sind eher durch innenpolitische Aspekte ausgebremst (Massenmobilisierung ist herrschaftsgefährdend, Putin hat das übliche Speichelleckerproblem der Könige und Diktatoren), aber die reißen schon was, und das Militär lernt durchaus dazu.
Der Iran ist unangenehm, ja, aber hauptsächlich, weil die am Ölhahn sitzen und das Druckmittel auch (diskret) zu nutzen wissen.
Nicht wegen der militärischen Fähigkeiten. Da gab's bisher eigentlich nur Anekdotisches, und die sorgenvoll gefurchte Stirn von US-Militärs bei der Aussicht von Kämpfen im Gebirge, aber der Hamas-Konflikt wird sich wohl nicht so ausweiten, dass da irgendjemand tatsächlich im Iran einmarschieren wird; gegen das Erpressungspotenzial wird man wohl die Küstenstellungen bombardieren und Flugabwehr aufbauen, und ansonsten den Iran vor sich hin gären lassen.
Nein, ich denke Frau Yellen hat etwas ganz anderes im Hinterkopf, die Bekämpfung der Hisbollah in Syrien mit einem möglichen zweiten Regime Change Versuch in Damaskus.
Regime Change wohl eher nicht. Mittlerweile dürften auch die Amis wissen, dass sie nicht genug über die lokale Kultur wissen, um das erfolgreich durchzuziehen. Am Ende haben sie wieder nur wie Wahl zwischen einem Schah und einem Ayatollah und können nicht abschätzen, wer der willfährigere Partner würde.
Die Hisbollah bekämpfen ist auch nicht so einfach. Aus US-Sicht sind das alles ununterscheidbare Turbanträger, die wissen nicht und können nicht wissen, wer von denen Zivilist, wer Hisbollah-Unterstützer und wer aktiver Hisbollah-Kämpfer ist.
Für die Amis wäre es am vorteilhaftesten, wenn sie den Iran so stutzen könnten, dass er keine Regionalmachtambitionen mehr hat, aber das haben selbst die Sanktionen nicht geschafft. Bleibt höchstens die Hoffnung, dass die Sanktionen genügend zur Unzufriedenheit beitragen, dass die Mullahs mal weggefegt werden, aber davon weiß man immer noch nicht, ob die Nachfolger einen Deut besser sind.
Die Zerschlagung der iranischen Proxies in Syrien dürfte sowohl Iran, Assad als auch Putin über zu schaffen machen. Das wäre eine echte, zweite Front die die USA aufmachen würden. Und das hätte einen Umfang bei dem man schon gerne von Frau Yellen hört das das klar ginge.
Proxies sind wie Unkraut. Die kommen immer wieder.
Das endet erst, wenn die Deviseneinnahmen wegbrechen.
Aus das ein Grund, auf EE umzusteigen. Der Westen finanziert all die Religioten mit Milliardenbeträgen und wundert sich dann, was die damit dann alles an Dingen anstellen, die dem Westen gar nicht Recht sind.
(Nicht, dass die Einmischungen des Westens jetzt in der Praxis moralisch so viel höher stehen würden. Es gibt da eine gewisse Tendenz in Richtung Menschenrechte, aber im Zweifelsfall ist das das Ziel, das als erstes über Bord gekippt wird.)