Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

163 Beiträge seit 18.04.2019

Was will der Autor mit dem Artikel sagen?

Dass Volkswirtschaft eine Naturgewalt ist und die Politik gar nichts dafür kann?

Der Autor reiht hier eine Floskel an die nächste, so dass man gar nicht auf alle antworten kann.

"Die wirtschaftliche Entwicklung ist für die Eurostaaten prekär, weil sie in den vergangenen Jahren mit riesigen Ausgabenprogrammen versucht haben, Wirtschaft und Sozialstaat zu stabilisieren"

Hä, Ausgabenprogramme sind immer auch Einnahmeprogramme für andere. Wer Geld ausgibt, gibt es anderen und kurbelt damit theoretisch die Wirtshaft an, dadurch wird sie also nicht per se prekär. Es ist die Frage, bei wem die Ausgaben Einnahmen generieren, bei den Pharma-, Digital und Rüstungskonzernen oder auf den Aktienmärkten?

"Die Inflationswelle der vergangenen drei Jahre dürfte ... abebben, auch wenn sie sich gegenwärtig nochmals aufbäumt und auch der Verbraucherpreisanstieg über eine längere Phase noch deutlich über dem EZB-Inflationsziel liegen könnte."

Hä, wenn ich nicht mehr bei Aldi einkaufen gehe, sondern im Bioladen, dann habe ich auch eine persönliche Inflation, obwohl meine wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht im gleichen Maß gewachsen sind. Die Preise sind doch nicht gestiegen, weil die Nachfrage aufgrund übermäßiger Lohnsteigerungen das Warenangebot übersteigt, was eine klassische Inflation bedeuten würde, sondern weil aufgrund politischer Entscheidungen einfach die Produktion teurer geworden ist. Deshalb ja auch der dem Anstieg der Verbraucherpreise (für den Konsumenten) vorausgehende Anstieg der Erzeugerpreise (Herstellung). Die Produktion ist einfach teurer gemacht worden, worauf natürlich auch die Preise gestiegen sind.
Und die "Inflation" ist gesunken, weil sie den Anstieg!!! der Preise repräsentiert. Wenn die Preise auf hohem Niveau gleich bleiben, dann sind die Preise hoch, aber die Inflation beträgt 0%. Wenn natürlich neue politische Entscheidungen, wie die Erhöhung der CO2-Steuer, der LKW-Maut oder der Mehrwertsteuer folgen, dann steigen die Preise wieder im gleichen Maße und wir haben wieder Inflation. Da kann die EZB die Zinsen erhöhen, wie sie will, das Brot wird trotzdem teurer, wenn der Strom für den Backofen teurer wird. Vielmehr kann der Bäcker auch nicht auf einen Energiesparofen umrüsten, weil die Investitionen aufgrund der hohen Zinsen unrentabel werden..

Und so schreibt der Autor immer weiter, als würde die Politik nur auf äußere Umstände reagieren...

Haha, ich hab noch was: Die Reallöhne seien geschrumpft, aber die Unternehmen würden die Preise anheben "wollen". Na das sind ja volkswirtschaftliche Binsenweisheiten, auch wenn das ifo-Institut im verlinkten Artikel tatsächlich auch "wollen" geschrieben hat. Bei sinkender Nachfrage, mangels Reallöhnen, "wollen" die Unternehmen die Preise erhöhen. Das kann dann wohl auch nur Pfizer/Biontech oder Rheinmetall oder Diehl betreffen, die leben von staatlicher Nachfrage!

Bewerten
- +
Ansicht umschalten