Streck schreibt - wahrscheinlich bewusst - irreführend und will den Eindruck erwecken, diese Aussage würde auch für Deutschland gelten: "'Denn auch wenn man Energie und Nahrungsmittel aus der Inflationsrate herausrechne, hätten "die Verbraucherpreise im August im Schnitt um 6,3 Prozent höher' gelegen als ein Jahr zuvor." Das bezieht sich aber auf die USA, wo die Inflation erheblich anders gelagert ist als hierzulande. In Deutschland machen Energie und Nahrungsmittel über die Hälfte der Inflation aus: "Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +3,5 %" https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/09/PD22_383_611.html
Zinserhöhungen werden daran wenig bis nichts ändern, oder nur unter schweren Schäden. Die Idee, die Zinsen massiv weiter zu erhöhen, ist wirtschaftspolitischer Irrsinn, der Wirkungskanal wäre ggf. eine schwere Rezession mit dann auf breiter Front sinkenden Einkommen und Verbräuchen und dadurch dann geringerer Inflation. Die Verluste für die Menschen dadurch wären weitaus größer als wenn die Inflation, wie es ohnehin kommen wird, auslaufen bzw. sich allmählich ab 2023 wieder normlisieren wird, weil die Preissteigerungen für Energie und Nahrungsmittel sich nicht in diesem Tempo weiter fortsetzen werden.