Die Einführung stets neuer Fächer ist problematisch, denn der Schultag wächst nicht mit. Andere Fächer müssen beschnitten werden, um Zeit fürs Neue freizuschaufeln. Das ist nicht grundsätzlich schlecht, aber angesichts der aktuellsten Pisa-Ergebnisse muss man sich schon fragen, ob nicht viel zu wenig Gewicht auf Grundfertigkeiten gelegt wird.
Neben einer soliden mathematischen Grundlage gehört dazu in allererster Linie die möglichst weitgehende Beherrschung der Landessprache und zwar sowohl von der Verständnis- als auch von der generativen Seite her. Dies wird viel zu wenig beherzigt und wirkt sich nicht nur direkt sondern indirekt auch in anderen Fächern aus. Wer etwa eine eingekleidete Mathematik-, Physik-, Chemie-, Informatik-Aufgabe sprachlich nicht richtig versteht, wird sie nicht korrekt lösen können. Die Wichtigkeit des möglichst tiefgehenden Textverständnisses, das nur zu oft schon an der sprachlichen Ebene scheitert, muss man wohl nicht weiter begründen.
Im Zeitalter der KI-Euphorie muss man erst recht mit mageren Ergebnissen der schulischen Bemühungen um die Landessprache rechnen. Deshalb lieber viel Zeit mit Arbeit an und mit Texten verbringen, auch in den höheren Klassenstufen.