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  • goedel

mehr als 1000 Beiträge seit 13.03.2004

Alle monotheistischen Religionen haben ein Problem mit Ungläubigen und damit ...

habe ich als Ungläubiger (d.h. an keinen Gott glaubender) ein Problem mit monotheistischen Religionen, jedenfalls wenn sie organisiert sind und dadurch gesellschaftlichen Einfluss im Sinne dessen ausüben, was sie meinen, was ihr Gott für richtig und für falsch hält.
Insofern war und ist von den monotheistischen Religionen in Deutschland das Judentum noch die unproblematischste, denn die jüdische Gemeinde sieht sich in einer besonderen Verbindung zu ihrem Gott und die Gebote werden lediglich für die eigene Gruppe als verbindlich angesehen. Es gab vor dem Zionismus eigentlich nie ein politisches Judentum, aber das Christentum war in Europa bestimmend (die Trennung von Staat und Kirche ist in Deutschland bis heute nicht vollzogen) und es gibt, wie alle wissen, auch einen politischen Islam.
Christliche ebenso wie islamische Fundamentalisten wollen, dass die Gesellschaften sich auf ihre jeweiligen Werte gründen, die sie aus dem ableiten, was ihrer Ansicht nach ihrem Gott gefällig ist und was nicht.
Wenn alle monotheistischen Glaubensgemeinschaften bereitwillig und möglichst verbindlich erklären, dass ihre Werte und Regeln nur für sie selbst bindend sind und sie nicht die geringste Absicht haben, diese dem Rest der Gesellschaft über zu stülpen, kann ich damit leben. Natürlich dürfen Mitglieder dieser Gemeinschaften ihre Werte auch in den demokratischen Diskurs einbringen, aber eben nur als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger und nicht als vermeintliche Vertreter einer höheren Autorität.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.10.2021 11:01).

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