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  • OdinX

mehr als 1000 Beiträge seit 14.01.2010

Die Systematik des Antisemitismus ist nicht speziell

Volksgruppen, die ohne sich zu integrieren unter anderen Volksgruppen lebten, waren früher oder später immer arm dran.

Und die Juden existieren genau darum überhaupt noch als distinkte Gruppe, weil sie sich in der Mehrheit nicht integriert hatten.

Damit ist das eine gute Eigenschaft, in dem Sinne, dass es ihre kulturelle Identität bewahrte, und gleichzeitig eine schlechte Eigenschaft, in dem Sinne dass es die Verfolgung historisch gesehen zwingend bedingt.

Der Springende Punkt dabei ist, das alles ist nicht spezifisch jüdisch. JEDE Volksgruppe in der gleichen Situation wurde ebenfalls immer und immer wieder verfolgt, ein relativ offensichtliches Beispiel sind die Roma.

Dafür gibt es heute zwei postulierte Lösungen:
1) Die multikulturelle Gesellschaft, in der es keine Mehrheitsgesellschaft mehr gibt, die die Minderheiten unterdrücken kann.
2) Ein Staat pro distinkte Volksgruppe, so dass z.B. die Juden selbstverwaltet leben können, also nicht verfolgt werden, weil sie nicht integrationslos unter anderen Völkern leben.

Logischerweise sind die Juden die letzten 100 Jahre oder so zweigleisig gefahren, setzen sich also sowohl für einen (nicht wirklich multikulturellen) Judenstaat ein, als auch dafür dass andere Länder keine Mehrheitskultur mehr besitzen.

Immer mehr stellt sich nun aber heraus, dass die Lösung Nummer 1 eher ein Albtraum als ein Traum ist, denn mit der Abwesenheit einer Mehrheitskultur gibt es auch keinen sozialen Zusammenhalt mehr, und damit herrscht Gewalt, Bandenkriminalität und Chaos, und der Sozialstaat wird relativ zügig finanziell unmöglich gemacht, denn jeder nimmt solange es noch was hat.

Bezüglich Lösung 2 gibt es wiederum viele Möglichkeiten.

Man hat sich dafür entschieden, mit Gewalt ein Gebiet zu erobern, dessen Anspruch man irgendwie wage historisch legitimieren konnte. So wie sich eben Grenzen üblicherweise verschieben: Halbgare Legitimierung + Kriegsgewinn = Landgewinn

Jede andere Lösung wäre wohl besser gewesen, aber ändern wird es sich nicht mehr, sie werden das Land auf jeden Fall nicht mehr einfach so aufgeben.

Und zur Judenverfolgung durch Hitler:

Die Leute wählten Hitler weil der in Deutschland aufkeimende radikale und gewalttätige Kommunismus ihnen Angst machte, und Hitler der einzige war, der glaubhaft machen konnte, dass er dagegen etwas unternehmen wollte.

Hitler aber hasste Juden, warum auch immer.

Der Springende Punkt, der aber gerne vergessen wird: Der Kommunismus in Russland und auch in Deutschland war sehr, sehr stark jüdisch geprägt, und somit konnte Hitler diesen Punkt nutzen, um die Angst vor dem Kommunismus in einen Hass auf das Judentum umzuleiten. Fascho-Judo sozusagen. Die beste Lüge ist schliesslich immer noch diejenige, die hauptsächlich auf der Warhrheit beruht.

Schlussendlich machen die Feministen von heute auch nichts anderes, indem sie Männer darum als verachtenswert betrachten, weil die "Führungsriege" des Kapitalismus vermeintlich fast alles Männer sind. Der Witz daran, sie könnten genauso gut gegen Juden wettern, denn Juden sind in Firmenvorständen statistisch genauso übervertreten wie Männer.

Es hat sich wirklich nicht viel verändert, und vor allem hat kaum einer was aus der Geschichte gelernt.

Und zur Judenverfolgung in Rom:

Die Judenverfolgung war eine reine Machtangelegenheit.

Man liess Juden verfolgen, um die eigene Macht zu stärken. Da ist historisch gar nichts ungewöhnliches daran. Juden entzogen sich kulturell dem Einflussbereich Roms, also ging Rom gegen die Juden vor. Da gibt es hunderte vergleichbare Beispiele mit anderen Menschengruppen, z.B. China bezüglich Tibet.

Und das mit der Bildung: Juden waren (teilweise?) gezwungen in bestimmten Bereichen zu arbeiten, in denen Bildung wichtig war. Das fördert natürlich die Wichtigkeit der Bildung.

ABER es natürlich auch davon auszugehen, dass es eine gewisse In-Group-Präferenz unter den Juden gegeben haben muss, denn ihre Integrationsunwilligkeit fordert das gerade zu. Das führt dazu, dass ein Jüdischer Professor jüdische Studenten bevorzugt behandelt, möglicherweise noch nicht einmal bewusst, und möglicherweise gar nicht sehr stark, aber über die Dekaden akkumuliert sich das dann und führt zu einer immer grösseren Konzentration von Juden an Universitäten. Ähnliches in Medien, Film, und in Banken.

Und noch einmal, das ist kein Vorwurf an Juden, das ist eher ein unabhängig von der betreffenden Bevölkerungsgruppe in der Situation zu erwartendes Resultat. Es hat auch nichts mit Bösartigkeit oder Verschwörung zu tun, stattdessen behaupte ich, dass das unbewusst und ohne jegliche Boshaftigkeit passieren muss.

Wenn man ein Auto nicht steuert dann bleibt es eben nicht lange auf der Strasse, sondern es kommt irgendwann auf der einen oder anderen Seite von der Spur ab, und wenn der Fahrer links sitzt, dann eher links. Dem übermüdet eingeschlafenen Fahrer kann man da zwar Fahrlässigkeit, sicher aber nicht Bösartigkeit vorwerfen.

Mein Punkt eigentlich.

Nichts an der Judenverfolgung ist ein Sonderfall.

Verstehen wir die Mechanismen dahinter, dann können wir solche Verfolgung in der Zukunft verhindern.

Bestehen wir auf einem historisch einzigartigen Spezialfall, dann wird es aber wieder und wieder und wieder passieren, wie wenn man bei einer abgestürzten Software jedes mal von einem Sonderfall redet, und sich niemals dazu durchringt, den Bug systematisch zu untersuchen.

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