Die abrahamitischen Religionen entstammen einer Zeit, da Völkermord, Versklavung, Vergewaltigung, Steinigung, Kindstötungen und all die anderen Abscheulichkeiten noch als legitimes politisches Handeln galten.
Und das spiegelt sich in den Schriften wieder.
In den Urschriften Belastendes zu finden ist so einfach, wie einem Kind den Schnuller wegzunehmen.
Und natürlich gab und gibt es religiöse Extremisten, die auch auf den problematischen Passagen Wort für Wort beharren und damit Aufmerksamkeit generieren.
Mit dem gleichen Beharrungsvermögen unterstellen die Hetzer diesen Extremismus jedoch gleich einer kompletten Volksgruppe. Und weil das Ergebnis schon vor der Recherche feststeht, ignorieren sie Entlastendes und suchen sich für das Belastende die möglichst gruseligsten Übersetzungen oder Interpretationen.
Und da können sich Extremisten und Hetzer wirklich die Hand reichen, weil sie bis auf das unterschiedliche Vorzeichen sehr viel verbindet.
Es ist wichtig und richtig, dass sich auch aussenstehenden differenziert kritisch mit den Urschriften auseinandersetzen. Und eben auch mit der Fairness, nicht alle über einen Kamm zu scheren, sondern anzuerkennen, dass die Schriften in der gelebten Praxis doch sehr unterschiedlich ausgelebt werden.
Ebenso ist es wichtig, solche differenzierte Kritik anzuerkennen und nicht als Frontalangriff auf die religiöse Identität zu verstehen: Mein Lieblingsbeispiel ist da immer Moses, der lt. Bibel 3000 Andersgläubige umbringen liess, weil sie um ein goldenes Kalb tanzten. Wer sich damit nicht gemein macht, braucht auch nicht aufschreien, wenn so ein Punkt kritisch angepiekst wird.