"Gleichzeitig und als Gegenreaktion die massive Missionierung durch Saudi-Arabien."
Wirklich? Die saudischen Missionierungsbemühungen eine Gegenreaktion auf Khomeini?
"Wahhabiten
Anhänger einer im 18. Jh. entstandenen islam. Bewegung auf der Arab. Halbinsel, die eine Reinigung der ihrer Ansicht nach verderbten muslim. Praktiken und Glaubensinhalte anstrebten und sich bei ihrem Ansinnen auf die Schriften Muḥammad ibn ʿAbd al-Wahhābs (1703 – 1791) stützten."
https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/islam-lexikon/21733/wahhabiten
"Mitte des 18. Jahrhunderts schloss der Begründer der Dynastie der Saud einen Pakt mit dem Prediger Mohammad ibn Abd al-Wahhab. Der Geistliche sollte den weltlichen Herrscher legitimieren, dafür würde dieser die Verbreitung von dessen Lehren befördern.
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Für die Verbreitung des Wahhabismus über den Globus sind zwei Daten der jüngeren Geschichte maßgeblich: Erstens wurde 1938 in der saudischen Wüste die erste Ölquelle entdeckt, fortan standen dem Staat und der heute 5000 männliche Mitglieder umfassenden königlichen Familie scheinbar endlose Petro-Dollars zur Verfügung, auch für die Förderung der Da'wa, der Mission.
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Zweitens versetzte das Jahr 1979 Saudi-Arabien in einen Schock."
https://www.sueddeutsche.de/politik/wahabismus-das-gift-der-reinen-lehre-1.3291693
Die Vorgänge im Iran 1979 haben die Missionsbemühungen der Saudis noch einmal verstärkt, aber sicher nicht ausgelöst.
PS Die Beziehung zwischen religiöser Indoktrination und Machtausübung kann man in allen Kulturen beobachten, gerade auch im europäischen Christentum. Als Gegenmittel gegen religiöse Intoleranz sei - ebenfalls aus dem 18. Jhdt. - Voltaires "5 Katechismen" und "Der Fanatismus oder Mohammed" empfohlen; so weit waren wir schon mal.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.11.2021 09:11).