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Avatar von marenghi
  • marenghi

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2020

Wissenschaft vs ...Ideologie

Man sieht hier sehr schön an den Ausführungen des Max-Planck, wie Wissenschaft geht: Nämlich Einschätzungen aufgrund der Realität zu machen, wie hier: Ein GAU in >3000 Reaktorjahren.

Und nicht Bauchgefühl und erfundene Horrorszenarien, dass einer der drei dt. KKWs ja quasi mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kernschmelze haben wird.

Eine Kernschmelze übrigens, von der wir wissen, dass sie mit einem Reaktortyp in Tschernobyl, den es in Westweuropa nicht gibt, ca. 5000-10000 Menschen ums Leben kamen. Und bei einem Reaktortyp, den es ungefähr so in Westeuropa gibt, siehe Fukushima, 0 Menschen durch Strahlung ums Leben kamen.

Wir haben also ein Risiko bei 3 KKWs in Deutschland, dass es einmal in 1000 Jahren zu einer Kernschmelze kommt, bei der wahrscheinlich 0, möglicherweise aber auch ein Vielfaches (des Konfidenzintervalls) an Menschen umkommen: Ein beliebtes Argument "Ja wenn der Wind anders weht, dann...". D´accord, dann könnten aus 0 Strahlungsopfern durchaus 10 oder 100 werden.

Dieses Risiko wird also nicht geleugnet, sondern rational betrachtet, indem man es mit den Totenzahlen pro kWh anderer Energieerzeugung vergleicht. ZB mit den EE oder mit den fossilen. Ergebnis: Die EE haben genau so viel wie Kernkraft, mit dieser in der gleichen Größenordnung - also zwei sehr, sehr sichere Technologien. Gas 10.000 (!) Prozent mehr Tote, Kohle 100.000 Prozent mehr. https://ourworldindata.org/grapher/death-rates-from-energy-production-per-twh

Setzen wir diese 10 Toten aus Energieerzeugung durch 1000 Windräder EE oder die drei KKWs über 10 weitere Jahre (beide ca. 100TWh in zehn Jahren an erzeugter Energie), in Relation zu den fossilen, die jetzt leider den Wegfall der KK übernehmen, so zeigt sich, dass es einfach völlig vernachlässigbar ist, dass EE oder KK in zehn Jahren Laufzeit 10 Tote bringen, während die fossilen für die gleiche Energiemenge 1000 oder 10000 Tote (Hauptteil durch Luftverschmutzung) sorgen. (und massive zusätzliche Kosten durch Luftverschmutzung und Klimafolgen: https://academic.oup.com/jeea/article-abstract/20/3/1311/6520438)

Die Diskussion ist absurd, wenn man es mit den Todesursachen vergleicht, die wir jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag in D haben. Bspw 100.000 Tote durch Rauchen jedes Jahr in D. Wir brauchen einfach wieder ein Verständnis von Kontext, anstatt - leider auch bei Corona - herumzuschreien, "jeder Tote sei einer zu viel". Nein, das ist einfach falsch. Tote sind unvermeidbar, und wenn die Praxis so ist, dass durch Kernkraft und EE hundert Mal mehr Menschen nicht sterben als bei fossilen KW - dann schaltet man bsd Kohle-KWs so schnell wie möglich ab, indem man KKW so lange wie möglich laufen lässt. Und GLEICHZEITIG - nicht ideologisch schwarz/weiß, entweder/oder - die EE massiv ausbaut.

Alles andere an Ausreden zeugt von einer ideologischen Dogmatik, von einem irrationalen, emotionalen Hass auf eine Technologie, sei es auf Erneuerbare oder Kernkraft, was nichts mit den tatsächlichen Fakten zu tun hat. Besonders die radikalen (zugegeben: nur deutschen) Klimaaktivisten entlarven sich als stramme grüne "Nur 100% EE, nichts anderes!!!1" Nachplapperer als unsägliche Heuchler bei diesem Thema.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.02.2023 13:13).

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