Dahinter müssen jetzt alle anderen Themen zurückstehen. Es reicht, vom dramatischen Polizeieinsatz des SEK im Stenkelfelder Stadtpark zu berichten (da standen doch tatsächlich drei Personen zusammen). Da bleibt kein Platz für die FFF, die am vergangenen Wochenende in Zweiergruppen, die unter Einhaltung der Abstandsregeln mit Mundschutz Transparente in Stuttgart zwischen Bäume hängen wollten und die dann von der Polizei ohne Mundschutz und mit direktem Körpereinsatz daran gehindert wurden.
Ich will nicht von dem Giftzeugs ablenken, besonders, weil WIR es sind, die das meiste davon am Ende konsumieren. Aber ich glaube, dass wir längst ein viel größeres Problem haben: Unsere Insekten sind mehr an unser Klima angepasst. Die älteren erinnern sich: aktuell wäre Aprilwetter an der Reihe, so mit Nachtfrost, viel Regen, teilweise Schnee, usw. Stattdessen haben wir klimatisch schon Hochsommer. Viele Insekten schaffen es vermutlich nicht einmal terminlich, mit ihren Wirtspflanzen mitzuhalten. Die müssen nämlich erst einmal Schlüpfen, sich als Made/Raupe an bestimmten Dingen vollfressen um dann nach Verpuppung ihre Eier wieder termingerecht z.B. auf junge Früchte abzulegen.
Ähnlich geht es vielen Zugvögeln, die hier erst eintreffen, nachdem die Party schon gelaufen ist. Wenn z.B. der Kuckuck hier ankommt, dann sitzen bei den Wirtsvögeln schon die Jungen in den Nestern und da hineingelegte Kuckuckseier werden nicht mehr bebrütet. Also erleben wir gerade die letzte Generation des Kuckucks in Deutschland.
Viele Insekten froren früher im Winter einfach ein. In unseren warmfeuchten Wintern verschimmeln sie dagegen oder bleiben ohne Chance auf Nahrung aktiv. Staatenbildende Insekten wie Wespen oder Hummeln, aber auch die Bienen müssen im Frühjahr erst einmal ihre Population aufbauen, bevor sie die Obstblüte bewältigen können. In unserem Garten ist die Obstblüte schon durch, dabei blühen noch die Tulpen während die ersten Heckenrosen auch schon in voller Blüte stehen.
Jetzt helfen nur noch drastische Maßnahmen. Corona bietet eine Chance dafür. Vieles von dem, was jetzt in der Wirtschaft kaputt gegangen ist, sollte nicht wieder reanimiert werden, wenn es nicht zukunftsfähig ist. Geschäftsmodelle können jetzt geändert werden. Die Bürger sind gerade sehr flexibel, was viele alte Gewohnheiten angeht.
Statt der Rund um die Uhr Diskussion der Corona-Fallzahlen wäre es Zeit, sich auch mal mit den Themen, die uns wirklich gefährlich werden können, zu beschäftigen. Hunger kann zu einem mindestens genau so tödlichem Problem werden und die Hitze im letzten Sommer raffte vermutlich mehr alte Leute hin, wie aktuell das Virus.