„Das wird mir jetzt’n bisschen viel.“ um mit einem Filmzitat aus Papa ante Portas zu starten. (In der Szene erhält Heinrich Lohse die 150 Gläser Senf, die er mit 5% Skonto erstanden hat, während die Hausierer, denen er gerade eine Abbuchung über die wöchentliche Lieferung von Wurzelbürsten und Badezusatz unterschrieben hat, still und zufrieden das Haus verlassen.)
Die Menschheit bekommt heutzutage wohl die Rechnung für viele Jahrzehnte - zumindest in großen Bevölkerungsgruppen der westlichen Länder - ungebremsten, vielleicht oft gedankenlosen Wachstums und Wohlstands. Das kann man mal ganz ohne moralischen Zeigefinger, Besserwisserei und Gutmenschentum festhalten. Ein Großteil der 6, 7, 8 Milliarden Menschen auf dem Planeten wollen nicht nur Essen, Gesundheitsversorgung und weitere Reproduktion sondern auch noch Konsum und Wohlstand.
Fragt man den Getreidebauern in Kenia im Mai des Jahres 2020, ob er lieber eine Lieferung von 1000 Insektenhotels für die Erhöhung der lokalen Wildbienen-Population oder eine Lieferung Insektizide gegen die bestehende Heuschreckenplage möchte, kann man sich die Antwort wohl denken.
Ich kenne keine einfache Antworten auf all die globalen Fragen. Denn sie könnten nur moralisch oder ideologisch sein oder naiv und unbedarft. Auch die Wissenschaft sieht man überfordert. Es sind Fragen der Art, ob man die kleinen „bösen“ Schmarotzerfliegen, die am Wildbienenhotel darauf warten, ihre zerstörerische Brut ungestört ins Gelege der „lieben“ Wildbienen einzubringen, einfach zerdrücken oder ob man den Dingen einfach ihren „natürlichen Lauf“ lassen soll.