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792 Beiträge seit 02.02.2009

Gott ist real

Gott ist das Leben. Die Existenz selbst. Gott ist ein Wort dafür. Ein
Bild, eine Idee des Wahrnehmbaren und der Vorstellung. Ein Konstrukt
um gedanklich eine Illusion zu erschaffen, die überhaupt die einzige
Realität ist, die wir je erfahren können. Das Universum kann Leben
wie wir es kennen entstehen lassen, Getreide wachsen lassen um Brot
zu teilen, Fische sich vermehren lassen, mit Wasser die Trauben
nähren aus denen dann Wein wird, Licht kann über das Wasser laufen,
Licht macht uns sehend und Gezeiten und das Klima machen Meere zu
Fuss passieren.

Das Universum lässt Sprache und Schrift entstehen, lässt die Symbiose
von Zellen und grösseren Organismen zu. Mehrzeller die physisch zu
einer Einheit werden und in ihrem Geiste und der Selbstbetrachtung
aus Effizienzgründen nachziehen. Sich ein Ich erschaffen. In der –
vielleicht gar nicht so falschen Vorstellung – jedes Ding beseelen.
Besonders mächtige Kräfte zu menschlichen Götter erklären und
letztlich diese Kräfte wieder auf eine omnipotente Abstraktion namens
Gott wieder zurückführen. Gott ein Abbild des Menschen und dessen
Vorstellungskraft ist längst über sich hinausgewachsen. Eine Idee –
oder in Dawkins okkupierendem Neusprech ein Mem – welche eine
Eigendynamik entwickelte, die Gott jenseits dessen umfangreich
zugeschriebenen Eigenschaften zu einer Realität macht, egal ob man
daran glaubt oder nicht.

Zu alle dem die Blütezeit, das Dogma, der Naturwissenschaft Anfangs
des 20. Jh. wieder entzaubert wurde und man im nicht mehr von einer
exakten Wissenschaft sprechen kann und das auch nicht mehr tut, bzw.
die Definition von exakt, da nicht mehr korrektes Abbild der
Realität, angepasst hat. Die gesellschaftliche Vorstellung von
Wissenschaft hinkt dem mittlerweile fast ein ganzes Jahrhundert
hinterher. Die meisten Formeln entsprechen ihrem, wenn auch
beschränktem, Nutzen, aber können sich, da damals immer von
Festkörper ausgegangen wurde, dem weiteren Ergründen nicht weiter zur
Verfügung stellen. Die Atomforschung wie auch die modernen
Quantentheorien lassen unsere arg beschränkte Vorstellungskraft von
Materie nicht mehr zu und zeigen uns, dass wir uns erst am Anfang des
Verstehens befinden.

Man kann also durchaus den Ausführungen von Görnitz folgen und eine
gegenseitige Annäherung von Religion und Wissenschaft proklamieren,
statt sich auf einen Diskurs Religion vs. Wissenschaft zu versteifen,
der in der gelebten Form so gar nicht mehr dem aktuellen Stand der
Wissenschaft entspricht.
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