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  • Altklug

88 Beiträge seit 29.10.2014

Pflegeversorgung zwischen Kurzarbeit und Notstand ???

Herrn Lauinger's Artikel "Intensivmedizin: Versorgung der Bevölkerung in Gefahr
Die Corona-Pandemie hat die Lage nur verschärft. Der Mangel in der Pflege ist hausgemacht. Daran werden auch Pseudolösungen nichts ändern"

steht im Widerspruch zu zahlreichen Pressemeldungen die von Kurzarbeit in der Pflege berichten und Krankenhausschließungen durch Leerstände!??

Wo liegt denn nun die Wahrheit??? Jammern auf hohem Niveau???

https://www.wiwo.de/my/unternehmen/dienstleister/gesundheitssystem-deutschlands-kranke-kliniken/25885370.html?ticket=ST-6756612-IPub3MdSLvu1jxeAbvxY-ap2

Ausgerechnet die Coronapandemie deckt schonungslos die Schwächen von Deutschlands Gesundheitssystem auf. Zu viele Kliniken, Operationen und leere Betten, Lobbyisten, Interessen – und Politiker, die den Status quo konservieren. Eine Reform ist überfällig.
Kliniken haben ihre Intensivstationen aufgerüstet und planbare Operationen verschoben. Nun sind viele Krankenhausflure leerer als in normalen Zeiten.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115076/Kliniken-und-Praxen-meldeten-Kurzarbeit-fuer-mehr-als-400-000-Mitarbeiter-an

"In der Coronakrise haben Krankenhäuser und Arztpraxen Kurzarbeit für mehr als 400.000 Mitarbeiter angemeldet. Das zeigt eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage. Zuerst hatte das Handelsblatt über die Zahlen berichtet.

Von März bis Mai dieses Jahres meldeten demnach bundesweit 1.200 Krankenhäuser für 83.300 Beschäftigte und 48.300 Arztpraxen für 326.700 Mitarbeiter Kurzarbeit an. Aus den Anmeldungen erschließt sich jedoch nicht die tatsächliche Zahl der Kurzarbeiter, wie das Ministerium betonte."

https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bremer-klinikverbund-muss-personal-abbauen-_arid,1950547.html

"Der Handlungsbedarf ergibt sich aus den Patientenzahlen, die im Geno-Verbund bereits seit 2017 rückläufig sind und im laufenden Jahr coronabedingt gegenüber 2019 nochmals deutlich abgenommen haben. Zwischen Mitte März und Anfang Mai war es den Krankenhäusern sogar verboten, planbare Operationen und sonstige Behandlungen durchzuführen, sofern eine Verschiebung medizinisch vertretbar war. Auf diese Weise sollten Betten für Covid-Patienten freigehalten werden."

https://www.epochtimes.de/gesundheit/medizin/tk-chef-verlangt-abbau-von-klinikbetten-a3414953.html

„Es geht um normale Stationen, die nach dem Motto `Alle Kliniken machen alles` mit möglichst vielen Patienten belegt werden“, sagte er. So gebe es zum Beispiel zu viele medizinisch unnötige Rücken-, Knie oder Hüftoperationen. „Hier braucht es Planung und Koordination statt Wildwuchs, sonst gefährdet es die Qualität der Behandlung und kostet die Versichertengemeinschaft Milliarden“, warnte er.

Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig eine bundesweite Vernetzung der Kliniken sei. „Wir brauchen also beim Thema Bedarfsplanung einen größeren Radius als die Länderebene oder gar noch kleinere Ausschnitte. Dabei sollte dann auch festgelegt werden, wie viele Intensivbetten in welchen Regionen für Katastrophen in Reserve gehalten werden“, forderte Baas.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article223491232/Krankenhaeuser-und-Corona-Warum-muss-da-der-Steuerzahler-helfen.html

Busse: Fakt ist: Wir haben zu viele Krankenhausbetten für den tatsächlichen Bedarf. Es standen noch nie so viele Betten leer wie zurzeit. Es ist ein Ammenmärchen, dass normale Betten für Corona-Patienten frei gehalten werden müssen. Es möchte einfach gerade niemand ins Krankenhaus.
In normalen Zeiten haben wir über 50 Prozent mehr Patienten als in Nachbarländern. Es ist gut, dass die Leute sich aktuell genau überlegen, ob sie wirklich ins Krankenhaus müssen. Das war im Frühjahr auch schon so: Während der ersten Welle war zum Teil nicht mal jedes zweite Bett belegt. Da haben sich die Krankenhäuser aber nicht daran gestört.

https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/zuschuss-der-regierung-reicht-nicht-aok-warnt-vor-corona-hammer-versicherten-droht-eine-verdoppelung-des-zusatzbeitrags_id_12655517.html

"Die Corona-Pandemie wird den durchschnittlichen gesetzlichen Beitragszahler laut Bundesregierung kommendes Jahr rund 180 Euro kosten. „Die COVID-19-Pandemie stellt neben den medizinischen Herausforderungen auch eine besondere finanzielle Belastung für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) dar, die mit keiner Krise aus der jüngeren Vergangenheit vergleichbar ist“, heißt es zudem in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion."=!!!

Also so schlimm kann es ja NICHT um die bundesdeutsche intensivmedizinische Versorgung der Bevölkerung demnach NICHT gestellt sein??

Wie sehen denn die internationalen Statistiken aus ??

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Anzahl_an_Krankenhausbetten

In den Krankenhausbetten pro Einwohner liegt die BRD an 7. Stelle weltweit (8,3 Betten pro 1000 Einwohner) - noch vor Rußland (mit 8,2 Betten) -aber nach Südkorea ( 11,5 Betten) und Japan (13,4 Betten).

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_%C3%84rztedichte

Auch in den Ärztedichten steht die BRD NICHT so schlecht da- an 12. Stelle weltweit!

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Corona--Intensivbetten-Norddeutschland-Deutschland-Kapazitaet-Auslastung,intensivbettenhintergrund100.html

Wie sieht denn die Intensivbettenbelastung aktuell in Norddeutschland -SH aus ??
77% ( 773 Intensivbetten - davon 602 Betten belegt!)!!

In Hessen haben wir aktuell eine Bettenbelegung von 85% - und Bundesweit 82% (19.1.2021) -also hat SH aktuell eher noch Reserven!

Die vielen widersprüchlichen Pressemeldungen und der Artikel von Herrn Lauinger lassen eher auf eine Fehlallokation & Mißmanagement der Krankenhauskapazitäten schließen! Die KH-Manager und auch Chefärzte sind häufig -wegen unzureichender Aus-und Fortbildung - insbesondere in Organisations-und Managementfragen überfordert!

Bei den Chefärzten liegt dies eindeutig an Ausbildungsdefiziten - sie wurden bisher einspurig in Medizin ausgebildet (!!) - Chefärzte haben häufig keine Weiterbildung in Management-und Wirtschaft erfahren! Deswegen sind sie bei der Übernahme von "Chefpositionen" häufig überfordert; man müßte sie evtl. einem (psychologischem) Eignungstest unterziehen -und dann in einem Managementseminar auf ihre künftige Verantwortung hin ausbilden - mit Examen und vielen Tagen praktischer Unterweisung in Übungskrankenhäusern!

Es ist natürlich einfacher -als (Chef-) Arzt eine gewerkschaftsnahe Position einzunehmen -und immer mehr Stellen für das Pflegepersonal zu fordern -als das Pflegepersonal dann entsprechend seiner Leistungsfähigkeit einzusetzen - und für eine gleichmäßige Betriebsauslastung zu sorgen.

Hier zum Abschluß noch mal eine Statistik "Dichte an Pflegepersonal und Geburtshelfern nach Weltregionen im Jahr 2018(Personal je 10.000 Einwohner)" -
-da kommt aber Europa mit 81,3 Personen gegenüber Afrika mit 10,1 Personen je 10.000 Einwohner ganz gut weg!

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/232574/umfrage/dichte-an-pflegepersonal-und-geburtshelfern-nach-weltregionen/

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.01.2021 19:38).

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