jaho schrieb am 8. April 2005 17:17
> Der Grund dafür ist nach Aussage einer hier (Schweiz) tätigen linken
> Parlamentarierin der "Schutz" der Kulturschaffenden (die
> traditionellerweise eher links stehen). Also eine reine
> Klientelwirtschaft zu Gunsten der "eigenen" Leute.
Eine interessante Verschwörungstheorie ...
> Man hält es tatsächlich für einen schlechten Scherz, aber auch in der
> Schweiz sind es die Linken, die an vorderster Front mobil machen für
> Abgaben auf Leermedien UND MP3-Player, etc.
Und in Österreich sind es die Rechten und in Schweden die Linken - je
nachdem, wer gerade an der Regierung ist.
Denn zum Urheberrecht gibt es eine EU-Richtlinie, und die muß jedes
Mitgliedsland umsetzen.
> und der Musikindustrie
> damit mehr entgegen kommen, als die
> bürgerlich-liberalen (Schweiz).
> Die Verhältnisse in Deutschland sind nicht anders.
Doch. Deutschland ist Mitglied der EU und muß deshalb diese
EU-Richtlinie zum Urheberrecht umsetzen.
Und genau das passiert auch zur Zeit in Spanien.
Da kann Ralf Streck erzählen, was er will.
Dem darf man sowieso nicht alles glauben, denn vieles spinnt er sich
erfahrungsgemäß selbst zusammen.
Und ein Großteil seiner Links führt nicht zu irgendwelchen konkreten
Quellen, sondern auf die Titelseiten von spanischen Zeitungen. Die
konkreten Artikel dürfte man sich dann selbst heraussuchen und sich
meist vorher noch umständlich registrieren und möglicherweise auch
noch dafür bezahlen.
Ich habe mir einen Artikel zum Thema bei "El Mundo" herausgesucht und
festgestellt, daß dieses Gesetz fürs erste mal ganz in Ordnung ist.
Denn es schützt Künstler und andere Urheber vor mehr oder weniger
kriminellen Amateur- und Profi-Raubkopierern, die in dem Artikel
verharmlosend "Netizen" genannt werden.
Auch die Konsumentenvereinigung "Facua", die Streck als Zeugin
anführt, betont ausdrücklich, daß den kriminellen Raupkopierern ("las
mafias") das Handwerk gelegt werden muß, die offensichtlich ein
ausgedehntes illegales Vertriebssystem mit illegalen Einwanderern als
Dealern aufgezogen haben.
Falsch ist übrigens auch Strecks Behauptung, es gebe in Spanien ein
"Recht auf eine Privatkopie", das "ausgehebelt" werde.
Tatsache ist vielmehr, daß die EU-Richtlinie ein solches Recht nicht
vorsieht, daß aber den einzelnen Mitgliedsländer das Recht eingeräumt
wird, ein Recht auf Privatkopie einzuführen, wenn sie unbedingt
wollen.
Zwischenfazit: Wieder mal viel Lärm um nichts.
> Mittlerweilen ist es hier in der Schweiz so, dass die
> Verwertungsgesellschaft "ProLitteris" (Druckerzeugnisse, Schrift) nun
> neuerdings auch Abgaben für Netzwerkrechner verlangt. Jeder Rechner,
> der mittels eines Netzwerkes verbunden ist (welcher heute nicht?)
> kann theoretisch Inhalte (z.B. PDF), die auf einem zentralen Server
> lagern, anzeigen. Daraus leiten sie die Abgabe ab. Ich habe einen
> Anwalt mit einer Anfrage beauftragt, da diese Gesellschaft mich
> schikanierte (als Einzelfirma ohne Angestellte).
Du hast eine Firma?
Arbeitest du dann auch gerne umsonst?
Übrigens: Ich kenne einen Bäcker, der auch vehement für die "Freiheit
der Netizens" kämpft.
Auf Deutsch: Er macht Raubkopien wie ein Wilder.
Aber wenn ich ihm eine Baguette aus der Vitrine nehme, ohne sie zu
bezahlen, schreit er lauthals nach der Polizei.
Dabei will ich doch nur mein Recht auf Weiterverbreitung von
Baguettes wahrnehmen.
Kann schon sein, daß er stundenlang in der Backstube geschuftet hat,
um die Dinger zu produzieren.
Aber ihn interessiert ja auch nicht, daß Musiker stundenlang im
Studio geschuftet haben, um eine Aufnahme zu produzieren, die er
ihnen dann einfach so klaut.
Seltsam, oder?
> Der Grund dafür ist nach Aussage einer hier (Schweiz) tätigen linken
> Parlamentarierin der "Schutz" der Kulturschaffenden (die
> traditionellerweise eher links stehen). Also eine reine
> Klientelwirtschaft zu Gunsten der "eigenen" Leute.
Eine interessante Verschwörungstheorie ...
> Man hält es tatsächlich für einen schlechten Scherz, aber auch in der
> Schweiz sind es die Linken, die an vorderster Front mobil machen für
> Abgaben auf Leermedien UND MP3-Player, etc.
Und in Österreich sind es die Rechten und in Schweden die Linken - je
nachdem, wer gerade an der Regierung ist.
Denn zum Urheberrecht gibt es eine EU-Richtlinie, und die muß jedes
Mitgliedsland umsetzen.
> und der Musikindustrie
> damit mehr entgegen kommen, als die
> bürgerlich-liberalen (Schweiz).
> Die Verhältnisse in Deutschland sind nicht anders.
Doch. Deutschland ist Mitglied der EU und muß deshalb diese
EU-Richtlinie zum Urheberrecht umsetzen.
Und genau das passiert auch zur Zeit in Spanien.
Da kann Ralf Streck erzählen, was er will.
Dem darf man sowieso nicht alles glauben, denn vieles spinnt er sich
erfahrungsgemäß selbst zusammen.
Und ein Großteil seiner Links führt nicht zu irgendwelchen konkreten
Quellen, sondern auf die Titelseiten von spanischen Zeitungen. Die
konkreten Artikel dürfte man sich dann selbst heraussuchen und sich
meist vorher noch umständlich registrieren und möglicherweise auch
noch dafür bezahlen.
Ich habe mir einen Artikel zum Thema bei "El Mundo" herausgesucht und
festgestellt, daß dieses Gesetz fürs erste mal ganz in Ordnung ist.
Denn es schützt Künstler und andere Urheber vor mehr oder weniger
kriminellen Amateur- und Profi-Raubkopierern, die in dem Artikel
verharmlosend "Netizen" genannt werden.
Auch die Konsumentenvereinigung "Facua", die Streck als Zeugin
anführt, betont ausdrücklich, daß den kriminellen Raupkopierern ("las
mafias") das Handwerk gelegt werden muß, die offensichtlich ein
ausgedehntes illegales Vertriebssystem mit illegalen Einwanderern als
Dealern aufgezogen haben.
Falsch ist übrigens auch Strecks Behauptung, es gebe in Spanien ein
"Recht auf eine Privatkopie", das "ausgehebelt" werde.
Tatsache ist vielmehr, daß die EU-Richtlinie ein solches Recht nicht
vorsieht, daß aber den einzelnen Mitgliedsländer das Recht eingeräumt
wird, ein Recht auf Privatkopie einzuführen, wenn sie unbedingt
wollen.
Zwischenfazit: Wieder mal viel Lärm um nichts.
> Mittlerweilen ist es hier in der Schweiz so, dass die
> Verwertungsgesellschaft "ProLitteris" (Druckerzeugnisse, Schrift) nun
> neuerdings auch Abgaben für Netzwerkrechner verlangt. Jeder Rechner,
> der mittels eines Netzwerkes verbunden ist (welcher heute nicht?)
> kann theoretisch Inhalte (z.B. PDF), die auf einem zentralen Server
> lagern, anzeigen. Daraus leiten sie die Abgabe ab. Ich habe einen
> Anwalt mit einer Anfrage beauftragt, da diese Gesellschaft mich
> schikanierte (als Einzelfirma ohne Angestellte).
Du hast eine Firma?
Arbeitest du dann auch gerne umsonst?
Übrigens: Ich kenne einen Bäcker, der auch vehement für die "Freiheit
der Netizens" kämpft.
Auf Deutsch: Er macht Raubkopien wie ein Wilder.
Aber wenn ich ihm eine Baguette aus der Vitrine nehme, ohne sie zu
bezahlen, schreit er lauthals nach der Polizei.
Dabei will ich doch nur mein Recht auf Weiterverbreitung von
Baguettes wahrnehmen.
Kann schon sein, daß er stundenlang in der Backstube geschuftet hat,
um die Dinger zu produzieren.
Aber ihn interessiert ja auch nicht, daß Musiker stundenlang im
Studio geschuftet haben, um eine Aufnahme zu produzieren, die er
ihnen dann einfach so klaut.
Seltsam, oder?