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mehr als 1000 Beiträge seit 22.11.2003

Es wäre kontraproduktiv, wenn ...

jaho schrieb am 8. April 2005 17:17
> > > Der Grund dafür ist nach Aussage einer hier (Schweiz) tätigen linken
> > > Parlamentarierin der "Schutz" der Kulturschaffenden (die
> > > traditionellerweise eher links stehen). Also eine reine
> > > Klientelwirtschaft zu Gunsten der "eigenen" Leute.

Siaiaei schrieb am 9. April 2005 1:18
> > Eine interessante Verschwörungstheorie ...

jaho schrieb am 11. April 2005 11:01
> Das ist keine Verschwörungstheorie, das ist 1:1 Realität, Du kannst
> es Dir gerne von linken Parlamentariern bestätigen lassen.

Ich hab das mit der Verschwörungstheorie auch 1:1 ernst gemeint ...
Und ich hab nicht gedacht, daß man gerade für dich Ironie-Tags
einfügen müßte.

Im Ernst: Was ist neu daran, daß Politiker Klientel-Politik
betreiben?
Und in diesem Fall tun sie es für einen guten Zweck.
Denn das geistige Eigentum von Künstlern muß genauso geschützt werden
wie das materielle Eigentum von Bäckern.

Siaiaei schrieb am 9. April 2005 1:18
> > Denn zum Urheberrecht gibt es eine EU-Richtlinie, und die muß jedes
> > Mitgliedsland umsetzen.

jaho schrieb am 11. April 2005 11:01
> Es ist ein Ding der WTO. Die EU hat das auf Druck der USA so
> geregelt. (...)
> Es kommt von der WTO, nicht von der EU.

Das klingt aber jetzt wirklich nach Verschwörungstheorie.
Die USA sind die WTO?

Ich dachte zuerst, das hast du von Attac.
Aber sogar die sehen das anders.
Zitat: " Leicht entsteht der Eindruck, neoliberaler
Marktfundamentalismus werde vor allem von den USA betrieben.
Tatsächlich aber treibt auch die EU die Liberalisierungspolitik
massiv voran."

In diesem Fall: Auch die EU wollte diese Regelung, und sie hat sie
zusammen mit den USA, Japan und anderen durchgesetzt.
Die Umsetzung in den EU-Mitgliedsstaaten erfolgt jetzt
quasi-automatisch.

jaho schrieb am 11. April 2005 11:01
> Es ist sicher in Ordnung, die Rechte der Kulturschaffenden zu
> schützen. Es ist nicht in Ordnung, dabei übers Ziel
> hinauszuschiessen. Das wird kontraproduktiv.

Genau. Nur sehe ich nicht, wo da über das Ziel hinausgeschossen wird.
Obwohl die entsprechenden Gesetze nun schon ziemlich lange gelten,
habe ich noch nichts davon gehört, daß in der EU oder in der Schweiz
einfache Herunterlader belabgt wurden.

Ralf Streck hat einmal einen Riesen-Skandal in Frankreich entdeckt
(auch Frankreich unterdrückt Basken!) - und er hat das Beispiel eines
Typen angeführt, der angeblich deswegen zu einer Geldstrafe (auf
Bewährung, wohlgemerkt) verurteilt wurde, weil er viel Musik
heruntergeladen habe.
Tatsächlich hatte der Mann aber 30 GB vorher geklauter Musik
hinaufgeladen!
Siehe das Forum zu:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19393/1.html

Siaiaei schrieb am 9. April 2005 1:18
> > Falsch ist übrigens auch Strecks Behauptung, es gebe in Spanien ein
> > "Recht auf eine Privatkopie", das "ausgehebelt" werde.
> > Tatsache ist vielmehr, daß die EU-Richtlinie ein solches Recht nicht
> > vorsieht, daß aber den einzelnen Mitgliedsländer das Recht eingeräumt
> > wird, ein Recht auf Privatkopie einzuführen, wenn sie unbedingt
> > wollen.

jaho schrieb am 11. April 2005 11:01 
> Diese Darstellung ist so nicht richtig. Die Rechte wurden ohne
> demokratische Legitimierung einfach abgebaut.

Die EU ist demokratisch legitimiert, das spanische Parlament auch.
Wo ist das Problem?

Siaiaei schrieb am 9. April 2005 1:18
> > Du hast eine Firma?
> > Arbeitest du dann auch gerne umsonst?

jaho schrieb am 11. April 2005 11:01
> Falsche Frage! Die Frage lautet: Wieso sollte ich Abgaben für
> Leistungen bezahlen müssen, die ich nicht in Anspruch nehme? Das ist
> eine Lizenz zum Geldmachen. Wir sollten demnach die Kopfsteuern
> wieder einführen.

Wenn du eine Zeitung kaufst, zahlst du einen Aufschlag, den der
Verlag und der Vertrieb berechnen, weil ihnen viele Zeitungen aus
Zeitungskästen geklaut werden.

Dito im Supermarkt: Du zahlst auf die Preise einen Aufschlag, der den
Verlust ausgleicht, den Ladendiebe verursachen.

Völlig normal, würde ich sagen. 

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