Ich denke das große Problem ist in erster Linie die Ungleichbehandlung der beiden Konfliktparteien.
Wir haben auf der einen Seite Russland, dessen Regierungsvertreter von den Leitmedien meist gar nicht erst interviewt werden. Falls doch Informationen der Russischen Seite in die Artikel eingepflegt werden handelt es sich meistens um begrenzte Ausschnitte aus Reden oder von den Journalisten selbst erstellte Interpretationen selbiger.
Auf der anderen Seite gibt es bei Interviews mit Ukrainischen Vertretern kaum kritische nachfragen. Diese kommen höchstens von Journalisten alternativer Medien (z.B. Jung und Naiv). Das meiste ist in meinen Augen tatsächlich "Hofberichterstattung".
Um den Niedergang des Journalismus aufzuhalten ist es meiner Meinung nach unerlässlich beiden Seiten kritische Fragen zu stellen auch wenn es moralisch gesehen vielleicht "nicht die feine Englische Art ist" den Angegriffenen damit zu konfrontieren. Da im Krieg allerdings beide Seiten Propaganda verbreiten um ihre Interessen durchzusetzen (Russland: Der Krieg ist gerechtfertigt, haltet euch raus. // Ukraine: Wir brauchen Waffen um uns gegen den VRWAK* Russlands zu verteidigen).
VRWAK ist übrigens ein Begriff, der ausschließlich gegenüber Russland verwendet wird. Es laufen aktuell noch weitere Kriege, auf die dieser Titel ebenfalls passen würde. (Syrien, Palästina z.B.)
Ich denke Journalisten sollten sich von solchen Begrifflichkeiten, die lediglich dazu dienen die Bevölkerung moralisch auf eine Seite zu ziehen distanzieren.
Im Grunde geht es den Regierenden (egal wo auf der Welt) meiner Meinung nach nicht um Moral sondern darum ihre eiskalten geopolitischen Entscheidungen der Bevölkerung schmackhaft zu machen. Und das meine ich nicht nur in Richtung Russland.
Am Ende geht es doch wie immer nur um Ressourcen oder Wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem als "Konkurrenz" angesehenen Rest der Welt.
*Völkerrechtswidriger Angriffskrieg