Viele Jahrzehnte (bald Jahrhunderte) hat der Franzose diese Rolle gespielt. Ohne die Existenz dieses Erbfeindes hätte Bismark die deutsche Nation nicht zusammenschmieden können. Im ersten Weltkrieg wurde diese alte Erbfeindschaft noch libidinös kultiviert. Aber die Saat der neuen Feindschaft wurde eingebracht, mit der Niederlage Rußlands im WK 1, der kurzen Besetzung deutschen des Landes, das heute Ukraine ist und damit dem Wecken der Begehrlichkeit nach dem fruchtbaren Ackerland, dass dann in der Zwischenkriegszeit als "Lebensraum im Osten" in die Hirne der Deutschen gepflanzt wurde. Göebbels hat diesen neuen Erbfeind, griffig als Iwan betitelt, dann jedem braven deutschen Untertan in den Frontallappen tätowiert.
Mit der Niederlange in Weltkrieg 2 wurde die alte Erbfeind beerdigt. In der DDR eh kein Thema, und im Westen konnten die Amis kabbelnde Kinder in ihrem Machtblock nicht gebrauchen. Also wurden die Deutschen auf Linie gebracht, und auf Goebbels gründlicher Vorarbeit aufsetzend und die alten Nazis und ihre Strukturen nahtlos in Dienst nehmend wurden alle auf den neuen und schon bekannten Erbfeind eingeschworen.
Frei nach dem Motto: Ist der Feind bekannt, hat der Tag Struktur. Nachdem dieses Feindbild in über 40Jahren kalter Krieg kultiviert wurde und das Goebbelsche Pflänzchen zu einem prächtigen Baum herangewachsen war, ist es im Wendesturm fast umgefallen 😱. Zumindest hat es ordentlich Blätter und Äste gelassen.
30 lange Jahre mühevoller Hege und Pflege transatlantischer Gärtner ist es zu verdanken, das das stattliche Pflänzchen deutscher Erbfeindschaft wieder in voller Pracht dasteht. Was wären wir ohne diese konstituierende Institution. Nichts.
Wieviele hundert Jahre es wohl dauert, bis wir erwachsen werden und uns solcher Bedürfnisse emanzipieren. Wieviele blutige Nasen werden wir uns holen? Werden wir es schaffen, Bauern zu finden, die sich, begeistert oder zwangsrekrutiert, die blutigen Nasen für uns holen? Oder wird man irgendwann die Nase voll von uns haben und uns verpuffen lassen? Weil man sich nicht mehr mit uns streitlustigen Trotteln auseinander setzen will, die in ihrer gesamten Geschichte einen großen Feind brauchten damit sie aufhören, sich untereinander zu zanken 🤦♂️?
Wie wäre Rom wohl mit den Germanen umgegangen, wenn sie ne Atombombe gehabt hätten 🤔? Was sie über die Germanen dachten, kann man ja bei Tazitus nachlesen.
Wobei, wenn man diese historische Analogie schon bemühen will, man wohl fragen sollte: was hätten die Römer wohl dafür gegeben, Gerrrrrrmanien an die Grenze Karthagos verlegen zu können 🤔? (Und gesetzt dem Fall, sie hätten zu Zeiten der punischen Kriege schon das Arsch versohlen im Teuteburger Wald hinter sich gehabt gehabt. Also ich gebe zu, der historische Vergleich hinkt, aber ich will ja auf was anderes hinaus 😉)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.12.2024 17:53).