mustard mine schrieb am 18.12.2024 13:14:
Der Autor wollte ein Interview mit dem russischen Botschafter. Das kriegt nicht jeder.
Also muß man sich bücken. Jedes Interview ist autorisiert. Was dem Interviewten nicht paßt, das streicht er raus, bzw. untersagt die Veröffentlichung komplett. Jeder Journalist weiß das. ...
Das ist Blödsinn. Nicht jedes Interview ist autorisiert und nicht jedes Interview wird vom Interviewten redigiert.
Renommierte / seriöse Medien und Journalisten bieten das natürlich an - auch, um es sich nicht grundsätzlich mit zukünftigen Interviewpartnern zu verscherzen.
Es ist auch ein Unterschied, ob in einem Beitrag ein Interview als quasi Zitat des Befragten wiedergegeben wird und das Gesagte und Gefragte aufgezeichnet wurde, oder ob ein Interview eher zusammenfassend - mit vielleicht einzelnen wörtlichen Zitaten - wiedergegeben wird.
Beim "Witwenschütteln" z.B. gibt es i.d.R. keine Vorlage einer Vorabfassung der geplanten Veröffentlichung für die Interviewten.
Es gibt m.E. auch keine Rechtsgrundlage, die Veröffentlichung eines Interviews zu verbieten - wenn die Aussagen belegbar sind und keine Persönlichkeits- oder anderen Rechte verletzt werden.
Das Risiko eines nicht autorisierten Interviews, das ggf. nachteilig für den Interviewten sein kann, ist, dass man eher nicht mehr mit dem Interviewten sprechen kann und sich dies vielleicht auch herumspricht.