Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein.
Nazis, Linker, Rechter, Kommunist, Trotzkist, Anarchist, ..
Hauptsache ein Etikett dranmachen und dann ab ins Arbeitslager, ins KZ, den Gulag oder gleich vor die Mauer karren.
Damals randalierten Rechte jeglicher Couleur in Kassel gegen das Treffen von Willi Brandt mit dem DDR-Politiker Willi Stoph.
Wer ist da eigentlich "links" oder "rechts"? Ich hatte mir vor einigen Tagen Mal wieder DDR-Fernsehen gegönnt. Das läuft ja im Ostfunk alle Nase lang und ist ja auch ein Teil der Vergangenheit der Ossis. Die Musiksendung war richtige Geisterbahn. Die gezwungene und schlecht gespielte Fröhlichkeit der Zuschauer, die alle eine Scheißangst hatten, ihre drei Minuten in der Kamera zu versauen und hinterher Besuch von der Stasi oder irgendwelchen Apparatischiks zu bekommen, denn schlechte Stimmung war von der Partei verboten. Ich mache drei Kreuze auf der richtigen Seite der Mauer aufgewachsen zu sein.
Jetzt hatte aber der Herbert Ernst Karl Frahm mit diesem rot lackierten Nazi gesprochen und ist sogar in die Zone gefahren.
War er jetzt ein Steigbügelhalter dieser Nazis oder war er nicht eher deren Nemesis?
Es war die bundesdeutsche Ostpolitik, welche das Ende der sozialistischen Diktaturen und den Fall des Warschauer Paktes bewirkte.
Aber laut Peter Nowak ist heute ideologische Verblendung und Lagerdenken wieder schick. Lieber ausgrenzen, als einen Dialog führen und lernen den Andersdenken zu verstehen und auch dessen Sorgen und Nöte zu berücksichtigen.
Natürlich kann man nicht jeden Spinner berücksichtigen, aber ein weiser Mensch hält die Menge seiner Feinde immer überschaubar. Dafür werfen unsere "Linken" aber viel
zu oft mit den Begriffen "Rechts" und "Nazi" um sich.
Es läuft in Deutschland wieder so ab, wie in Weimar und den beiden Reichen:
Mit Überheblichkeit, Rechthaberei, Ideologie und Lagerdenken reitet man unseren Staat wieder einmal in die Grütze.