Flassbeck erzählt uns Mal für Mal dasselbe. Finanzielle Schleusen auf und alles wird gut. Aber was ist, wenn die Kaufkraft davon nur marginal berührt wird, weiter stagniert, weil relevant höhere Löhne aus Konkurrenzgründen nicht in Frage kommen? Nimmt der Konsum nicht deutlich zu, gibts auch keine Veranlassung in weitere Produktionskapazitäten zu investieren.
Mag sein, dass die mittlerweile angelaufene De-Globalisierung den einen oder anderen ausgesourcsten Arbeitsplatz zurückbringt, gleichzeitig ist sie allerdings für eine Exportmaschine wie Deutschland eine verhängnisvolle Entwicklung. Die Auslagerung fand ja nicht aus Jux und Dollerei statt, sondern wegen kapitalistischer Zwänge.
Eben diese blendet Flassbeck geflissentlich aus. Die aktuelle deutsche Krise hat naturgemäss einen Mix von z. T. hausgemachten Ursachen, die wirklich zugrundeliegende ist aber in der Aporie zu sehen, die es bedeutet, wenn ein Wirtschaftssystem auf ewiges Wachstum in einer endlichen Welt angewiesen ist. Mit vielen buchhalterischen Tricks, etwa der Aufgabe zuvor heiliger monetaristischer Dogmen, hat man sich nochmals Jahrzehnte weitergeschleppt, allerdings auf Kosten derjenigen, die im Tieflohnsektor zu arbeiten gezwungen sind. Da war noch Luft im System, jetzt aber kaum noch. Also hat man sich nunmehr auf die altbewährte Kriegshetze verlegt.