Grober_Unfug schrieb am 01.07.2024 12:53:
Was für ein bösartiges Gemisch von unbewiesenen Behauptungen und Unterstellungen.
Werden Sie doch mal ganz konkret:
Welche Wissenschaftler wurden denn gecancelt oder geghosted (was immer das sein mag)?Es wurden die gecancelt und/oder geghosted (= Versuche deren Ansehen zu untergraben und deren Publikationen zu entwerten - und Druck auszuüben deren Meinung nicht zu veröffentlichen), die sich kritisch zu dem politischen umgesetzten NPIs Ihrer Kollegen geäußet haben. Das war zum Teil sogar berechtigt (Ioannidis Sicht der COVID-Dinge ist m.E. sicher nicht Mainstream und für mich nicht nachvollziehbar) - in anderen Fällen (z.B. Wodrag ) wurden teilweise gute Ansätze bekämpft.
Aus Sicht der Politik ist das auch einsichtig, denn wo es mehrere Wahrheiten mit jeweils nur statistischer Eintrittswahrscheinlichkeit für deren Prognosen gibt - will kein Politiker auf das falsch Pferd setzen und für das Nichteintreten der Prognosen (u.U. mit massig Todesfällen) verantwortlich gemacht werden...
Da will man eine Linie, die immer Recht hat. Man will die Leute nicht übereilt gängeln (deshalb sind in Schweden und hier am Anfang massig Menschen in Heimen elend von Diesseits ins Jenseits gekommen) - man will aber auch nicht zu viele vermeidbare Opfer durch die Krankheit und Krankheitsfehltage in den Betrieben durch eigenes Politikversagen auf sich ziehen - daher blieben die Schulen zu lange zu...Sie wissen doch genauso gut wie ich, daß ich in unserer freiheitlichen Gesellschaft jederzeit ungestraft behaupten kann:
2 + 2 = 5
Das ganze dann noch begründet mit meinem "etwas anderen Blick auf die Dinge" und dem Verweis auf "alternative Fakten".
Wissenschaftliche Prognosen sind immer noch nicht eingetretene "alternative Fakten".
Meist gibt es mehrere davon - und meist treffen die meisten - später in der Realität nicht zu 100% zu. (Freundlich formuliert.)
Aus unterschiedlichen Prognosen/Modellen leiten sich unterschiedliche politische Handlungsszenarien ab.
Ein mutierendes Virus muss auch zwangsweise zu mutierenden Prognosen und sich der Lage anpassenden politischen Handlungsszenarien führen. Das ist ein Drahtseilakt ohne festes Seil...Allerdings habe ich keinen Rechtsanspruch darauf, nicht zum kompletten Idioten erklärt und entsprechend behandelt zu werden.
Und das ist auch gut so!Das "lustige" ist ja, dass man erst hinterher (wenn alle schlauer sind) weiß, wer-, zu welchem Zeitpunkt im Pandemieverlauf den Idioten in dem Scheißspiel Pandemie gegeben hat... (Und da gab es imho in der Rückschau so einige Darsteller...)
Wissenschaftskommunikation ist übrigens extrem einfach!
Es genügt vollkommen, nur Dinge zu behaupten, die man auch beweisen kann und im übrigen einfach mal die Klappe zu halten.Wenn dem so wäre - hätte man keinerlei Maßnahmen auf die naturgemäß unsicheren Modelle/Prognosen gründen können und entweder rein willkürlich handeln müssen - oder aber neben den Pestsäulen noch COVID-Säulen errichten müssen...
(Über einen neuartigen Erreger weiß man naturgemäß wenig - und weiß auch nicht, wie mit dem richtig umzugehen ist...)
Leider haben Sie trotz meiner Bitte, die ich hiermit wiederholen möchte, immer noch keine Namen genannt von Wissenschaftlern, die bei uns angeblich gecancelt oder geghostet wurden.
Ich möchte nochmal zum eigentlichen Telepolis Artikel über Ioannidis zurückkommen.
Der gute Mann lag mit seinen Prognosen nachweislich um Größenordnungen (Zehnerpotenzen) daneben!
Darüber könnte man den gnädigen Mantel des Schweigens breiten.
Er hat sich aber geweigert, seine Fehler einzugestehen.
Schlimmer noch, er hat unter Ausnutzung seiner Machtstellung seine Kritiker persönlich angegriffen.
Die Aussage, daß die Süddeutsche Zeitung seinen Ruf geschädigt habe, entbehrt nicht einer gewissen Komik!
Die durchaus geschätzte Süddeutsche kann ja noch nicht mal den Ruf eines niederbayrischen Neonazi-Bauern nachhaltig schädigen.
Das relevante Urteil über Ioannidis haben seine amerikanischen Kollegen gesprochen:
https://sciencebasedmedicine.org/what-the-heck-happened-to-john-ioannidis/
V E N C E R E M O S