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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

Kopfschütteln

In einem Krieg stehen Soldaten unter einem fürchterlichen Stress. Es kann jeden Moment vorbei sein. Häufig stehen sie auch unter Drogen (bei der englischen Marine gab eine Kelle Rum vor der Schlacht, im 2. Weltkrieg "Panzerschokolade" und in Vietnam Heroin).
Da läuft niemand mit der Genfer Konvention unter dem Arm herum. Verbrechen werden auf beiden Seiten begangen und die Propagandaabteilung versucht, es der anderen Seite in die Schuhe zu schieben.
Mit Verfolgung muss man nur rechnen, wenn eigene Land bedingungslos kapituliert. Damit haben amerikanische, russische oder chinesische Soldaten nichts zu befürchten.
"Bomber Harris", verantwortlich für 30'000 tote Zivilisten in Hamburg erhielt vor kurzem sogar noch ein Denkmal in London.
William Calley, verantwortlich für das My-Lai-Massaker an 504 Zivilisten, erhielt 3 Jahre Hausarrest. Keiner seiner Mittäter wurde angeklagt.
Mir gefällt die amerikanische Offenheit. Wenn man einen ihrer Soldaten vor den internationalen Strafgerichtshof bringt, schicken sie die Marines und holen in raus.
Wenn ein Land das Statut ratifiziert, heißt das noch lange nicht, dass man seine Soldaten anklagen lässt.
Die Vorstellung, dass ein Land, das den Krieg verliert, Soldaten des Siegers vor ein internationales Gericht bringt, ist doch nicht vorstellbar.
Ist alles nicht schön, aber so ist die Welt nun mal.

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