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  • Inkommodator

338 Beiträge seit 22.10.2022

Kaum eine Chance

Unbewaffneter Widerstand, wie er jetzt noch im Iran auftritt, auch wenn es wohl mittlerweise Millionen sind, hat das Problem, dass er gegen ein Regime, das zu allem entschlossen ist, zu allem bereit ist, keine Chance hat. Das Regime ist erkennbar dazu bereit, dafür, dass seine Kinder in Reichtum schwelgend im Westen erzogen werden, auf die Demonstranten schießen zu lassen und die Ruhe des Friedhofs zu erzwingen.

Das die Legitimitiät dieses keineswegs islamisch geprägten Regimes - das ist nur Fassade für ein Kleptokratenregime - längst nicht mehr gegeben ist, interessiert sie nicht. Sie haben die Waffen, willige militärische Kräfte aufgestellt, die um ihre Privilegien in dem bitterarmen Land zu schützen zu allem bereit sind. Es zeigt sich, dass man selbst mit einem geringen prozentsatz an Unterstützung die Mehrheit nach belieben unterdrücken kann. Das der Bruder im Geiste Putin dieses Land unterstützt, passt ins Bild. Autokratien unterstützen sich notfalls gegenseitig, man weiß ja nie, wann man die Unterstützung der anderen benötigt.

Ich sehe leider schwarz für den Iran. Er wird weiter abrutschen. Mit Sanktionen wird man nichts erreichen. Nur wenn sich relevanter bewaffneter Widerstand entwickeln würde, bestünde eine Chance, dieser könnte sich aber erfahrungsgemäß nur aus Armee und Co. entwickeln, was ziemlich unwahrscheinlich ist und ob ein Bürgerkrieg dann "vernünftigere" Kräfte ans Ruder bringen würde ist auch fraglich. Länder, die in Richtung von Autokratie / Feudalismus abgerutscht sind, brauchen lange, um diesen loszuwerden.
Das Beispiel in Ländern um sie herum ist maßgebend und hier ist von einer Verbesserung wenig zu sehen. Wie lange haben die Staaten Europas gebraucht, ihre Feudalherren loszuwerden? Nach dem französisch/amerikanischen Beispiel fast eineinhalb Jahrhunderte. Die Angst vor dem erfolgreichen, freiheitlichen Beispiel ist auch die, die Russland treibt, die Ukraine zu vernichten, genauso tut Iran wohlwissend alles dafür eine Demokratisierung in der Region zu verhindern.

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