"...so war es bereits unter dem Schah üblich, dass Elite-Universitäten Hochburgen der Dissidenz waren..."
Ich kann mich noch gut an die Diskussionen mit iranischen Studenten in Berlin während des Sturzes des Schahs erinnern. Wie groß waren die Hoffnungen, nach dem Ende des Regimes einen sozialen, ja, sozialistischen Staat aufzubauen. Was damals unterschätzt wurde, war der im Iran unterschwellig bereits vorhandene religiöse Einfluss der Mullahs, der schließlich die Machtfrage entschied.
Ich frage mich, inwieweit diese Religiosität heute überwindbar ist. Das Land besteht nicht nur aus großen Städten und Universitäten, sondern auch aus weiten ländlichen Bereichen, die möglicherweise immer noch sehr konservativ eingestellt sind. Und bestimmt auch gut organisiert auftreten.
Ich wünsche der iranischen Revolution alles Gute und vor allem Erfolg - aber eine objektive Analyse der Kraftverhältnisse im Staat wäre auch für uns in Deutschland nützlich.