Immerhin ist es mehr, als bei den Hongkong-Protesten, bei denen ich bis heute überzeugt bin, dass sie von den alten Strukturen der Multimillionäre, Milliardäre und natürlich den US-Connections (um nicht CIA schreiben zu müssen), ge-astroturft und finanziert war.
Man muss sich nur an Romane wie Animal Farm erinnern, die sich auf die Revolutionen wie die der Bolschewiken bezog, die ein solides theoretisch-politisches Fundament hatten und dann doch von Machtmenschen gekapert wurden.
Der Wunsch, der sich in der Frage manifestiert "Wer soll kommen", will genau solche Entwicklungen vermeiden. Die iranische Führung hat Änderungsbereitschaft signalisiert. Ich denke, den Jungen, magische Fähigkeiten zuzusprechen, wie der Autor das am Ende seines Artikels tut*, ist extrem dürftig - geradezu apolitisch. Zumal er sofort im Folgesatz zum Ausdruck bringt, dass auch er sich im Grunde eine Reform wünscht**.
Es bräuchte jetzt konkrete politische Forderungen, die die Proteste in einen politischen, reformierenden Prozess integrieren kann. Die Forderungen dürfen ruhig groß sein, aber "Frau, Leben, Freiheit" braucht dringend eine politische Ausformulierung. Wenn dieser politische Aspekt ausbleibt, oder zu einem politischen Witz heranwächst, wie in Hongkong, ist damit gezeigt, dass nicht einmal, die die auf der Straßen ihr Leben riskieren, eine tragfähige Idee haben, wie es anders gemacht werden könnte.
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* Diese antiautoritäre Energie einer neuen politischen Generation, mit von uns älteren unbekannten Fähigkeiten, hat das Potenzial einer politischen Ordnung zu begründen, die mehr ist als eine schwache politischen Repräsentation.
** Aus dem Modernitätsdilemma kann eine Modernisierung der Demokratie wachsen