PippiLangstrumpf schrieb am 20.11.2019 20:02:
Dazu muss man doch nur eins und eins zusammen zählen. Auch wenn Sanktionen gegen den Iran hart sind, dass ein Unzufriedenheitspotential in der einfachen Bevölkerung vorhanden ist, dürfte doch auf der Hand liegen.
Was genau liegt für dich auf der Hand - unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Iran seit vier Jahrzehnten mehr oder weniger heftig sanktioniert wird?
Wie willst du überhaupt sanktionsbedingte Unzufriedenheit von regimebedingter Unzufriedenheit unterscheiden, wenn es die Sanktionen mehr oder weniger heftig gibt, seit es die Islamische Republik gibt?
Im Zweifel dürfte es vielen Menschen im Iran eben auch egal sein, dass die Sanktionen hart sind und die Kündigung des Atom-Vertrags durch Trump blöd war und man sich auf die USA nicht verlassen kann.
Diese Aussage ist und bleibt Bullshit, auch wenn man den gesamten Satz und nicht nur einen Teil davon betrachtet.
Die werden keine USA-Fans sein, Fans von den Mullahs und den Revolutionsgarden allerdings auch nicht. Denen geht's weiterhin nicht soo schlecht, vielen Bürgern hingegen schon.
Eine Frage: warst du eigentlich schon mal im Iran, oder woher beziehst du deine Kenntnis von Land und Leuten? Glaubst du, trotz westlicher Filter in deinem Kopf und in unseren Medien auch nur einigermaßen in der Lage zu sein zu beurteilen, was die Menschen in einem dir vollkommen fremden Land denken oder wollen? Eigentlich ist das Hybris.
Was wir jenseits von Projektionen und Propaganda definitiv wissen, ist folgendes:
1. Die USA haben Verträge gebrochen, die von Iran peinlich genau eingehalten worden waren, und zwingen auch ihre Vasallen in Europa diese Verträge zu brechen.
2. Die USA üben Wirtschaftsterrorismus gegen den Iran aus, der darin besteht, dem Land seine Wirtschaftsgrundlage und damit seine Lebensgrundlage zu nehmen, Medikamente und Lebensmitteln nur noch begrenzt ins Land zu lassen, Wasserpumpen und medizinisches Gerät gar nicht usw usw.
3. Dies geschieht in der Erwartung, dass es die Menschen so sehr in die Verzweiflung treibt, dass sie ihr Heil in einem blutigen Regierungsumsturz suchen (Idealfall).
Falls das nicht gelingt, weil die Iraner sehr genau gesehen haben, wie es ihren Nachbarländern Syrien und Irak ergangen ist, will USA
4. durch diesen Wirtschaftsterrorismus zumindest das Land so weit schwächen, dass es mit dem nackten Überleben beschäftigt ist, statt in der Nahost-Region eine eigenständige Politik machen zu können, die den Amis in die Quere kommt.