Wer kritisch die Ereignisse in der IR Iran während der letzten 33 Jahre verfolgt hat, den dürfte folgendes nicht entgangen sein:
ratwol22 schrieb am 24.09.2022 14:53:
... und ich vermute, daß die aktuellen Proteste in der IR Iran auch nicht die letzten sein werden.
Die aktuellen Proteste entzündeten sich an dem Tod von Mahsa Amini im Polizeigewarsam. Z.Zt. wird von mehreren dutzend Toten infolge gewaltätiger Ausschreitungen und Schußwaffengebrauch der Sicherheitskräfte gesprochen.
Die Proteste im November 2019 in der IR Iran entzündeten sich an den hohen Preisen für Benzin. Sie dauerten etwa 2 Wochen. Die Zahl der Todesopfer im Verlauf der blutigen Proteste ist erheblich: die Angaben gehen von vielen hundert toten Menschen bis hin zu 1500 Todesopfern, die überwiegend durch Schußwaffengebrauch der Sicherheitskräfte ums Leben kamen.
Die Proteste im Sommer 2009 in der IR Iran entzündeten sich an dem Vorwurf der Wahlfälschung: in jenem Jahr wurde ein neuer Präsident gewählt. Mehrere Millionen Menschen protestierten gegen die Wahlfälschung. Die Proteste dauerten von Juni bis in den September hinein und wurden blutig niedergeschlagen. Die ir. Sicherheitskräfte gab damals die Zahl der Toten mit 36 Menschen an, die Opposition sprach von 72 getöteten Menschen.
Wenn ich der menschenverachtenden Handlungen der ir. Regierungen gerecht werden soll, müßte ich mit meinen Berichten mit den ersten Jahren nach der islamischen Revolution beginnen, mit dem Jahr 1988, als Sicherheitskräfte auf eine grausame Art und Weise für mehr Platz in den ir. Gefängnissen sorgten:
Aus Gefängnissen in der Hauptstadt Teheran wurden massenhaft politische Gefangene hingerichtet: die Zahlenangaben liegen zwischen 1300 und 2700 Gefangenen. Erfolgten die Hinrichtungen Anfangs noch am Galgen, wurden nach kurzer Zeit dann Erschießungskommandos befohlen.Wenn sich also die ir. Regierung gegen die eigenen Bürger wendet, endet das immer wieder in Massakern.
MFG
Die Gefängnismassaker von 1988 haben seit der letzten Präsidenten-Wahl in der IR Iran wieder eine Bedeutung erlangt - und zwar in der Person des amtierenden Präsidenten Ebrahim Raisi.
1988 war er als Generalstaatsanwalt einer der Hauptverantwortlichen für die Gefängnismassaker. Kein Regierungschef mit Verstand sollte die blutigen Hände von Raisi schütteln wollen.
Es verschlägt mir wirklich die Sprache, wieviele Menschen es gibt, die sich einer Suche nach umfassenden Informationen verweigern. Sobald sie erfahren, daß XYZ gegen die USA ist und enge diplomatische Kontakte zu Moskau und Peking pflegen, mutieren sie zu Unterstützern solcher Regierungen - und sie wissen nicht, was sie damit tun.
Also:
Hallo so-gesehen,
nicht Du hast den Blutzoll in den zahllosen Protesten gegen die iran. Regierungen gezahlt. Den zahlen seit Jahrzehnten sehr mutige Teile der iran. Bevölkerung, deren jahrzehntelanger Kampf meinen Respekt und meine Solidarität hat.