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  • zipfer

mehr als 1000 Beiträge seit 06.10.2001

Wo kriegt der Iran seine Raketen her?


> Möchte nicht wissen, was sonst noch alles von zweifelhaftem
> Wahrheitsgehalt ist.

Ja, hast recht.
Ist alles Photoshop!
Kann ja gar nicht wahr sein, daß der Iran Reketen bauen kann!
Ich meine, das sind ja primitive Moslems, die können vielleicht ein
Kamel lenken, aber doch keine Rakete bauen!
*lach*

Hui, da hat das Selbstwertgefühl einer Menge europäischer
Suprematisten einen ganz schönen Schlag versetzt gekriegt!

> > Der Iran plant, bis 2010 noch zwei weitere Satelliten
> > ins All zu schiessen, 'Mesbah' und 'Besharat'. 

> Dazu brauchen sie dann eine andere Rakete. Woher bekommen sie die?

Ja, das ist eine gute Frage.
Meine Idee: Die kriegen sie da her, wo sie auch die aktuelle gekriegt
haben. Also wachsen die im Iran vermutlich auf den Dattelpalmen, denn
selber gebaut können diese primitiven Moslems die Rakete ja wohl
nicht haben.
*lach*

Und jetzt ernsthaft: Die Raketen für künftige Satellitenlaunchs
kommen genau da her, wo die Rakete für diesen Satelliten herkam: Aus
iranischen Fabriken, Laboratorien, Werkstätten.
Ganz einfach.

Wie du wissen würdest, wenn du dich damit beschäftigt hättest, hat
der Iran ganz 2008 hindurch eine Rakete nach der anderen getestet.
Das waren durchaus unterschiedliche Typen, mit unterschiedlicher
Form, unterschiedlicher Anordnung von Antriebsdüsen (IMHO war da eine
dabei mit vier solchen Düsen), unterschiedlicher Größe,
unterschiedlicher Aufgabe. 
In den westlichen Medien, die, wie immer, die Medienkonsumenten
verdummen wollen, wird das so dargestellt, als wären das lauter
fehlgeschlagene Versuche gewesen und jetzt hätte es nun endlich
geklappt.
Nichts ist falscher als das.

Richtig ist vielmehr, daß iranische Ingenieure ein weites Spektrum an
Raketentypen ausprobiert und mit jedem Start weitere Daten gewonnen
haben.
Nun haben sie ein tiemlich umfassendes Wissen und längst auch die
Typen erprobt, die für gößere Satelliten und größere Höhen gedacht
sind.
Die Vielzahl an Tests, und die Gründlichkeit der Datengewinnung
zeigt, daß man es hier mit einem ganzen, leistungsfähigen
Industriezweig zu tun hat, der auf großer BReite Wissen sammelt.
Das sind nicht ein paar Hinterhoftüftler, die einen Satelliten mit
Tesa auf eine koreanische Nodong kleben. Vielmehr wird hier von der
Pike auf gelernt, geforscht und gebaut. Die kleckern nicht, die
klotzen. Und sie überhasten nichts, und sie sind zäh und geduldig;
die forschen seit vielen Jahren, testeten ein Jahr, und gingen dann
erst zur Sache. Das ist keine Eintagsfliege, das ist ein
langfristiges Projekt.

Daher brauchst du dir keine Gedanken über weitere Satellitenlaunches
machen: Die kommen mit Sicherheit. Jetzt werden einmal ein paar
Monate Daten gesammelt, dann kommt der Satellit runter, die Daten
werden ausgewertet, eine neue Rakete geht an den Start, diuesmal
schon mit einem Satelliten, in dessen Bau die Erfahrungen mit dem
ersten Satelliten eingebaut wurden.

> Die jetzt verwendete schaffte mit einem 25kg(?) Satelliten gerade so
> einen Niedrigst-Orbit, bei dem der Satellit in etwa ein bis zwei
> Monaten wieder in der Erdatmosphäre verglüht.

Das reicht denen vollkommen. Die wollten nur mal Praxiserfahrung
sammeln, Daten aus erster Hand gewinnen.
Die Erfahrungen werden dann in den nächsten Satellitenlaunch
integriert.
Sehr vernünftig. Die beherrschen ihr Metier; die kaufen keine
Technologie zu, die forschen selber.

> Aber wenn man mit der Rakete nicht in den Orbit kommen will, sondern
> nur z.B. 3000km weit, dann ergibt sich schon eine etwas brauchbarere
> "Nutzlast"-Masse.

In Wirklichkeit müssen sie auch nicht 3000km weit.
Sie müssen nur fähig sein, die US-Militärstützpunkte der REgion zu
treffen, wenn sie von den USA angegriffen wurden.
Für diese Zwecke ist es besser, viele Raketen mit geringerer
Reichweite, aber höherer Nutzlast zu haben als wenige mit geringer
Nutzlast aber hoher REichweite.
Die Mullahs sind extrem clever, die setzen ihre Ressourcen mit großer
Effizienz ein.


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