Ich will nichts von den Übeltaten die du aufzählst, in Abrede stellen. Der Punkt ist: >wie< du da argumentierst. Wer ist das "wir" von dem du dauernd sprichts?
Wir haben den anderen nur Zerstörung, Verelendung und Tod gebracht. Und uns selbst haben wir mit dem Kapitalismus eine Klassengesellschaft gebracht, die uns selbst krank macht und uns von uns selbst entfremdet.
Erst sollen "wir" also Zerstörung in den Rest der Welt, und dann - oder zumindest zugleich aber unabhängig davon - "uns selbst mit dem Kapitalismus eine Klassengesellschaft" gebracht haben. Ist denn nicht der Kapitalismus Grund für die Verelendung der anderen Kontinente? Und besagt nicht "Klassengesellschaft", dass von einem "wir" gar nicht die Rede sein kann, weil die Leute, aus denen sich die Gesellschaft zusammensetzt, eben ganz unterschiedliche Rollen bei den Geschehnissen spielen?
Oder anders gesagt: wenn du die Gesamtheit der Einwohner der reichen Länder als ein "wir" dem Rest der Welt gegenüberstellst, ist das dann nicht eine Art umgekehrter Rassismus? Denn mit der Reduktion der Leute auf das "wir" kann es also nur noch in deren "Natur" liegen, dass sie so viel Übles anrichten.