Ich bin der Meinung, daß Kinder Ethik in erster Linie in der Familie erlernen. Das ist nicht immer ein Grund zum Feiern, wenn man mal liest, was an den Schulen so ab geht. Denn Ethik ist eben für jeden persönlich und jeden Kulturkreis was anderes.
Die zusätzliche Vermittlung von Ethik an den Schulen sollte m.E. kein Schulfach sein, sondern Aufgabe jedes Lehrers, vom Sport bis zur Mathematik. Eine so vermittelte Ethik ist unmittelbar praktisch evident und diskutiert sich von selbst. Natürlich ist diese Ethik dann auch subjektiv, aber es gibt ja mehrere Lehrer und mehrere Möglichkeiten, die Erfahrung eines gelungenen Zusammenlebens zu machen. Man fängt vielleicht eine Nummer kleiner an, z.B. beim Schulfrieden.
Ein Fach, das inhaltlich, historisch oder sonstwie u.A. ethische Lehren vergleicht, heißt Philosophie. Dabei könnte man die o.g. Erfahrungen systematisieren, wenn das notwendig scheint.
Zur Religion:
Es gibt in den USA keinen Religionsunterricht. Dennoch hat man dort anscheinend sehr viele krasse religiöse Fanatiker unter den Christen. In Frankreich gibt es auch keinen Religionsunterricht, aber die Leute sind meist normal und vernünftig, ganz ähnlich wie in Deutschland, wo es dieses Schulfach noch gibt.
Bevor man daran herumbaut, sollte man sich überlegen, wo da die Unterschiede liegen, auch mit Blick auf den Islam.