Lafontaine wäre bestimmt auch ein vernünftiger Finanzminister geworden. Aber er hatte genug Schneid, diesem korrupten Politikbetrieb spätestens da den Rücken zu kehren, wo Schröder und Fischer endlich die "Sau" rausgelassen und Deutschland ein beispielloses Armutsprogramm mit Billiglöhnen, Hartz-4 und den ersten Angriffskrieg unter deutscher Beteiligung seit mehr als 40 Jahre Frieden verordnet haben.
Wohl kaum ein Minister hat jemals zum "Wohle des deutschen Volkes" gearbeitet, selbst wenn er es gewollt hätte. Lüders ist eine erfreulich Ausnahmerscheinung unter der "schreibenden Zunft", er läßt sich weder einen Maulkorb anlegen noch will er in die Schlangengrube der bezahlten Politik wechseln. Man sieht ja vor allem bei grünen und sozialdemokratischen Politikern ganz deutlich, wie Sprüche vor den Wahlen und das Handeln nachher auseinander klaffen. Hofreiter, Kühnert oder Gigold sind doch nur die besten Beispiele, wie schnell man zum Opportunisten werden kann.