Hallo,
es gibt ein paar Besonderheiten bei Island:
1. Island ist eine Exportnation. Das Land nimmt also mehr Geld ein,
als es ausgibt.
2. Der Staatshaushalt ist tendenziell positiv. D.h. Island muss sich
im Unterschied zu anderen Staaten _nicht_ verschulden um seine
Sozialleistungen zu bringen.
3. Island hat eine eigene Währung und Notenbank. Island hat auch eine
extrem hohe Inflation, also die Tendenz Schulden wegzuinflationieren.
4. Island hat eine eigene Industrie.
5. Island hat eine Demokratie. Die Entscheidung zur Staatspleite
wurde demokratisch (per Volksabstimmung) getroffen. Die Isländer
wussten was auf sie zukommt und waren gemeinsam bereit durch diese
Zeit durchzugehen. Die Isländer wussten das sie in den Boom-Jahren zu
fett gelebt haben, dass ihre Häuser zu groß und auch die Autos zu
teuer waren.
Damit hat Island wesentlich bessere Handlungsmöglichkeiten in Falle
einer Staatspleite (die ja eingetreten ist). Island ist schlicht
nicht auf Staatsanleihen angewiesen. Insbesondere ist der Staat
Island nicht auf ausländisches Geld angewiesen (der Exportüberschuss
kommt aus der Wirtschaft, nicht vom Staat).
Und das ist dann der Unterschied etwa zu Griechenland
- die wollten die Kaufkraft des Euro
- und die niedrige Inflation des Euro
- aber damit auch den Sparzwang des Euros
- wollten jedoch nicht sparen
- haben eine Import-Wirtschaft
- ein negatives Haushaltssaldo
- und können den Sozialstaat nicht selbst finanzieren.
Kurz: Island muss nicht sparen. Island kann schlechte Zeiten
aussitzen, weil die Basis gesund ist.
Griechenland ist auf Kredite angewiesen um den Sozialstaat finanziert
zu bekommen. Und das seit Einführung des Euros. Island hat keine
Demokratie, sondern zwei Familien die sich bei der
Regierungstätigkeit abwechseln. Der griechische Staat ist gegen die
Bevölkerung und die Bevölkerung gegen den Staat. Beide versuchen sich
gegenseitig maximal auszutricksen.
Island ist daher kein Test für irgendwas, auch keine Häresie. Sondern
ein Beweis für die These, dass man mit einer gesunden Wirtschaft
unabhängig von Krediten ist.
Bezüglich Sozialisierung von Schulden: Die drei isländischen
Großbanken wurden verstaatlicht. Damit auch alle Schulden. Die
spannende Fragen ist lediglich ob ausländische Schulden bezahlt
werden. Aktuell nein, langfristig aber vermutlich schon.
es gibt ein paar Besonderheiten bei Island:
1. Island ist eine Exportnation. Das Land nimmt also mehr Geld ein,
als es ausgibt.
2. Der Staatshaushalt ist tendenziell positiv. D.h. Island muss sich
im Unterschied zu anderen Staaten _nicht_ verschulden um seine
Sozialleistungen zu bringen.
3. Island hat eine eigene Währung und Notenbank. Island hat auch eine
extrem hohe Inflation, also die Tendenz Schulden wegzuinflationieren.
4. Island hat eine eigene Industrie.
5. Island hat eine Demokratie. Die Entscheidung zur Staatspleite
wurde demokratisch (per Volksabstimmung) getroffen. Die Isländer
wussten was auf sie zukommt und waren gemeinsam bereit durch diese
Zeit durchzugehen. Die Isländer wussten das sie in den Boom-Jahren zu
fett gelebt haben, dass ihre Häuser zu groß und auch die Autos zu
teuer waren.
Damit hat Island wesentlich bessere Handlungsmöglichkeiten in Falle
einer Staatspleite (die ja eingetreten ist). Island ist schlicht
nicht auf Staatsanleihen angewiesen. Insbesondere ist der Staat
Island nicht auf ausländisches Geld angewiesen (der Exportüberschuss
kommt aus der Wirtschaft, nicht vom Staat).
Und das ist dann der Unterschied etwa zu Griechenland
- die wollten die Kaufkraft des Euro
- und die niedrige Inflation des Euro
- aber damit auch den Sparzwang des Euros
- wollten jedoch nicht sparen
- haben eine Import-Wirtschaft
- ein negatives Haushaltssaldo
- und können den Sozialstaat nicht selbst finanzieren.
Kurz: Island muss nicht sparen. Island kann schlechte Zeiten
aussitzen, weil die Basis gesund ist.
Griechenland ist auf Kredite angewiesen um den Sozialstaat finanziert
zu bekommen. Und das seit Einführung des Euros. Island hat keine
Demokratie, sondern zwei Familien die sich bei der
Regierungstätigkeit abwechseln. Der griechische Staat ist gegen die
Bevölkerung und die Bevölkerung gegen den Staat. Beide versuchen sich
gegenseitig maximal auszutricksen.
Island ist daher kein Test für irgendwas, auch keine Häresie. Sondern
ein Beweis für die These, dass man mit einer gesunden Wirtschaft
unabhängig von Krediten ist.
Bezüglich Sozialisierung von Schulden: Die drei isländischen
Großbanken wurden verstaatlicht. Damit auch alle Schulden. Die
spannende Fragen ist lediglich ob ausländische Schulden bezahlt
werden. Aktuell nein, langfristig aber vermutlich schon.