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Avatar von JohnGeorge24
  • JohnGeorge24

mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2015

Die Moral des Faktischen, ... die letzte, jetzt aber wirklich ... .

"Du siehst Doppelmoral, die den Fakten folgt (richtig) und folgerst daraus, dass es mit Moral das Gleiche ist (falsche Schlussfolgerung).
Habe selten so eine kaputte Schlusskette gesehen."

Ist ja auch keine "kaputte" Schlussfolgerung.

Ich sehe vom handelnden Menschen geschaffene Zustände, die 'in Ewigkeit' bestehen sollen, 'unantastbar' sein sollen, gar 'heilig sind', damit man selbst, die Gruppe, der man sich angehörig fühlt, Nutzen aus diesem Zustand ziehen kann. Diesen Zustand zu erhalten ist für die Nutznießer 'gut', Zuwiderhandelnde 'schlecht' oder 'böse'.

Geht gut, solange man keinen Konkurrenten hat, der diesen Zustand zu 'meinem', unseren' Nachteil handelnd und Fakten schaffend verändern will. Was, wenn 'ich' selbst diesen Zustand gegen den Willen eines anderen vor einiger Zeit durchgesetzt habe?

Jede Veränderungen von Zuständen in dieser Welt kommt gegen jemanden oder etwas zustande. Und jeder agierende Mensch sichert seine Interessen (Zustände und Handlungen) moralisch ab, denn moralisch verwerfliches Handeln kann ich, können wir negativ sanktionieren, können wir, unter außer Kraft Setzung moralischer Maßstäbe in einen, den uns nützlichen Zustand überführen, oder in ihm erhalten.

Moral ist immer interessengeleitet und deshalb ist der Begriff Doppelmoral falsch. Es gibt keine den menschlichen Interessen übergeordnete Moral. Hätten wir aber gerne, zur eigenen Absicherung. Der moralische Imperativ: "„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." gilt immer und mein Handeln muss mit ihm in Übereinstimmung gebracht werden. Menschen sind sehr erfinderisch, um ihr eigenes Handeln zu begründen.

Nein, es gibt keine von Interessen der handelnden Menschen losgelöste Moral. Als Doppelmoral bezeichnet man den Unterschied zwischen den Zustand erhaltenden Handlungen und ihren moralischen Begründungen und den Zustand verändernden Handlungen und ihren moralische Begründungen. Es ist der Unterschied zwischen Morden und Töten. Es ist ein und dieselbe Handlung. Sie schafft Fakten. Die Frage ist nur, wem sie nützt. Denk an Ritualmorde. Denk an Menschenopfer. Was tun 'wir' nicht alles, um 'uns' genehme Zustände zu erhalten oder herzustellen. Das nenne ich die Moral des Faktischen.

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