de Villepin, immerhin ehemaliger französischer Ministerpräsident, stellte fest, dass Kriege auf denen auf der einen Seite eine staatliche Armee, auf der anderen eine irreguläre bewaffnete Formation - mein Ausdruck, er sprach von Terroristen - steht, regelmässig verloren gehen. Ja, sie seien prinzipiell nicht zu gewinnen. Demnach sieht er den Hamas-Aufstand - wiederum mein Ausdruck - als eine Falle, in die die Israelis gerade tappen.
Zweifellos vermehrt, erhöht, verstärkt das im Gang befindliche Palästinenser-Abschlachten die bereits vorhandenen Aggressionspotentiale gegen Israel, das nicht nur von Antisemiten als Staat der Juden wahrgenommen wird. Die Tatsache, dass auf beiden Seiten das Problem in den letzten Jahrzehnten aus dem profanen in den religiösen Bereich verschoben wurde, macht es, laut de Villepin, fast unlösbar. Eine Feststellung, der man mit etwas historischer Kenntnis gewiss zustimmen muss. Dennoch muss man es, nachdem es Jahrzehnte lang mehr oder weniger erfolgreich vom Westen ignoriert wurde, wieder ernsthaft versuchen. Es gibt keine militärische Lösung, das müsste dieser der israelischen Regierung klar vermitteln. Stattdessen unterstützt er gerade einen derartigen, im Vornherein zum Scheitern verurteilten Versuch und verschlechtert damit auch sein eigenes, bereits äusserst ramponiertes Standing.
Wenn man de Villepin zuhört, muss man resigniert konstatieren, dass Menschen meist erst dann wieder rational argumentieren, wenn sie aus ihren politischen Ämtern ausgeschieden sind und damit sich vielfältiger Drücke entledigt haben.
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