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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Das allerdings wäre nicht der Ansatz des Autoren

Ja, wegschauen und Offensichtliches ignorieren ist einfacher und vorerst angenehmer, als sich mit Problemen zu befassen.

Daß dem Autoren zu unterstellen, ist allerdings ein wenig unfair.

Gerade eine starke eigene Meinung und politische Äußerungen müssen für Lehrerinnen und Lehrer Ansporn sein, diese zum Anlass zu nehmen, ein pädagogisch bedeutsames Ereignis mit dem Ziel der Erkenntnisförderung auf Seiten der Schülerinnen und Schüler zu schaffen.
[...]
Wenn sich eine Lehrkraft berechtigterweise an dem symbolischen Verschwinden Israels stört, könnte sie die Schülerin fragen, ob sie die Halskette im Unterricht besprechen darf, indem sie sie z.B. unter eine Dokumentenkamera legt.

Mit etwas Recherche und Medienkompetenz hätte man dieses Bild von Palästina mit Karten des UN-Teilungsplans, der aktuellen Situation in Israel und den (besetzten) palästinensischen Gebieten zeigen können.

Es wäre vielleicht die spannendste Geographie-, Politik- oder Geschichtsstunde gewesen, die ein solcher Lehrer in seiner Laufbahn gehalten hätte.

Was er fordert, ist kein Ignorieren - allerdings, was m.E. kaum besser ist, ein quasi übermenschliches Maß an Energie, Spontaneität, Diplomatie und Kräften. In dem Moment, wo der schöne, aus dem FF aufgepoppte Lehrplan darin mündet, daß eine Handvoll solcher "Meinungsstarken", die das bereitwillig um "Fauststärke" ergänzen, auf einen Mitschüler losgehen, der sich pro Israel äußert, hat der geneigte Pädagoge ein ziemlich großes Problem am Hals. Ein größeres noch, als wenn er selbst sich den "Meinungsstarken" in den Weg stellt - weswegen es durchaus logische Kalkül sein kann, die Auseinandersetzung auf sich selbst zu ziehen, statt hinterher erklären zu müssen, wieso einer seiner Schüler in Krankenhaus musste, ohne daß er es verhindern konnte... Da müsste der Lehrer also zunächst drei, vier Kollegen mit dazubitten, die die Disziplin aufrechterhalten, damit die Auseinandersetzung halbwegs nur ein Gespräch bleibt und nicht zum "Schulklassenkampf" ausartet...

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