Als ich das Video sah, kamen mir sofort 2 Gedanken in den Sinn:
1. Man, der Kollege hat mein vollstes Verständnis. Hätte ICH in dieser plötzlichen Situation anders/besser reagiert?
2. Und dann die Erkenntnis, dass dieser 61-jährige Kollege aufgrund seines Verhaltens garantiert ein Disziplinarverfahren mit offenen Ausgang aufgebrummt kriegt.
Und dann die Frage nach den Konsequenzen für den Schüler? Die Palistinänserfahne ist legitim! Sich gegen den Angriff eines anderen zu wehren auch...
...und trotzdem bleibt die Provokation des Schülers gegenüber Rechtsstaat, Menschenwürde und hiesiges (!!!) Grundrecht!
Was mir zu pauschal ist, ist die Feststellung, dass der Pädagoge total versagt hat! Jeder Kollege, der sowohl weggeschaut, als auch derart reagiert hätte, hätte im Nachhinein total versagt, keine Frage !
Und ich möchte den Autor fragen, ob er wirklich in dieser plötzlichen Situation zu den wenigen Pädagogen gehört hätte, die genau so richtig reagiert hätten, wie er es -im Nachgang- beschreibt!
ICH kann das jedenfalls für mich ehrlicherweise nicht zweifelsfrei behaupten!
Für mich führt dieser Artikel zu der essentiellen Frage, ob wir uns wirklich in so einem Zusammenhang mit Kollegenschelte abgeben wollen, die vordergründig eigentlich eine Gesellschaftskritik sein müsste...
...und die garantiert nicht allein von Kollegen, wie dem Autor und seinen Apellen gelöst werden wird!
Weder der Autor, noch ich, noch der 61-jährige Kollege werden diesen Dissenz in unserer Gesellschaft lösen können...
...allein weil wir 3 nur ein klägliches kleines, und völlig unbeachtetes Fähnlein in unserer Gesellschaft aufrechterhalten und uns sogar darüber noch zerstreiten.
Insofern empfinde ich den Artikel gleichermaßen arrogant, weltfremd wie auch aufrüttelnd, auch wenn du -lieber Kollege- ja in der Theorie vollkommen Recht hast.