Noch Fragen? Leider ja. "The Agency has found no credible indications of the diversion of nuclear material in connection with the possible military dimensions to Iran’s nuclear programme." In der Atomgemeinde müssen solche Sätze sehr genau betrachtet werden. Die IAEA hat also keine belastbaren Indizien gefunden, dass spaltbares Material für militärische Zwecke abgezweigt worden sei. Die IAEA sagt nicht, im Iran sei keinerlei Nuklearmaterial verschwunden. Warum ist das wichtig? Weil sehr wohl Nuklearmaterial verschwunden ist: Der Buschehr Reaktor ging 2011 zunächst in einen einjährigen Pilotbetrieb, bevor er in den Geschäftsbetrieb überführt wurde. Während dieses Pilotbetriebs wurden seine Brennelemente wegen angeblicher Beschädigungen zweimal ausgewechselt. Nach einem derart geringen Abbrand enthalten sie wenig, dafür aber hochreines Plutonium. Die IAEA wäre ihr Geld nicht wert, wenn ihr diese Vorkommnisse nicht aufgefallen wären. Offenbar hat sie eine Antwort erhalten, wonach die Brennelemente mit geringem Abbrand jedenfalls nicht beim iranischen Militär oder bei den Revolutionsgarden gelandet sind (sondern vermutlich nach Russland zurückgegangen sind, dem Hersteller der Buschehr-Brennelemente). - Vielleicht ist Herr Erbel mit der diplomatischen, nicht-öffentlichen Behandlung dieses Vorgang zufrieden. Ich nicht.