luigi108 schrieb am 26.10.2024 11:57:
Ihrer Antwort entnehme ich, dass Iran unbedingt beim Watschentanz bleiben möchte, während Israel unter Umständen fatalerweise jenes Monty-Python Szenario anstrebt:
https://www.youtube.com/watch?v=T8XeDvKqI4E
Könnte schon passieren. Israel ist halt echt ein sehr kleines Land. Aus der Sicht ist eine iranische Atombombe etwas grundsätzlich Existenzvernichtendes ohne dass wirklich gegenseitige Vernichtung garantiert ist. Solange diese Bedrohung besteht, geht das alles so weiter und ein Friedensschluss wie mit den anderen arabischen Staaten ist quasi ausgeschlossen. Es war auch klar, dass die Regierung Netanyahu für eine tendenziell aggressive Politik steht.
Dann zieht das immer weitere Kreise. Iran ist immer stärker mit Russland verbunden... Saudi-Arabien bekämpft seit einiger Zeit die Proxies des Irans im Jemen, Ägypten dürfte auch wenig begeistert sein, dass die Schifffahrt im Roten Meer angegriffen wird... Israelische Flugzeuge kommen wahrscheinlich über SA angeflogen bei den Angriffen...
Israel könnte sich entschliessen, jetzt mal gemeinsam mit den Amis die iranischen Atomanlagen so richtig ordentlich platt zu machen und dann sitzt man erstmal den Gegenschlag aus. Bevor es richtig explodiert, ruft die arabischen Welt zur unbedingten Deeskalation auf, die Amerikaner schalten sich ein, es gibt eine Friedenskonferenz, man wirft die Menschen in Gaza gemeinsam unter den Bus und am Ende bekommen wieder ein paar Leute den Friedensnobelpreis. Historisches Beispiel könnten die diversen Kriege und Friedensverträge zwischen Israel und den arabischen Nachbarn sein.
Alles Träume natürlich, aber ich will nur sagen: Aus Sicht der Israelis ist es nicht unplausibel, dass eine aggressive Politik gegenüber Iran Erfolg haben kann, da sie nicht abwarten können bis der Iran die Atombombe hat.
Solange die Amerikaner sich da nicht mit den Russen verständigen und einen neuen Iran-deal machen, sehe ich gar keine brauchbare Lösung. Der Iran selbst wird sich auch nicht in sein Schicksal ergeben, ewig unter Sanktionen leiden und sich ab jetzt mit seinen innenpolitischen Problemen beschäftigen.