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  • gulux

75 Beiträge seit 28.11.2007

Solidarität mit Palästina? No more.

Ich war und werde immer ein Kritiker der israelischen Siedlungs"politik" sein. Ich verurteile Israels Apartheitspolitik gegen Palästinenser. Ich boykottiere (in meinem kleinen Rahmen) israelische Waren. Ich verurteile die Bombardierung des Gazasteifens, weil sie unterschiedslos Unschuldige und Schuldige trifft. Ich hoffe, das "Bibi" endlich in den Knast kommt und es eine bessere Politik für diese Region geben wird.

Aber:
Die Hamas hat eine humanitäre Grenze überschritten.
Auch wenn der Autor sich von den Taten, "die ohne die Grausamkeiten schlimm" genug sind, distanziert, relativiert er doch, weil er Fakten in Abrede stellt.

Wenn man Bilder/Belege sehen will, kann man sie auch im Clearnet finden (https://www.outono.net/). Ich gebe nicht die komplette URL an, das ist einfach zu krass.

Jeder der sich nicht davon distanziert, es im Gegensatz sogar rechtfertigt oder gar bejubelt, disqualifiziert sich für mich für jeden Aufruf zur "Menschlichkeit".
Denn Menschlichkeit ist unteilbar und sie muss für alle Menschen gelten.

Er behauptet, dass die IDF gegenüber der jüdischen Zeitung forward keine Belege für Vergewaltigungen und andere Verbrechen bestätigt hätten.
Nun, was halten wir davon? https://forward.com/fast-forward/566249/israeli-officials-and-civilian-responders-describe-evidence-of-rape-and-other-atrocities-in-hamas-attack/

Weiter:
Er spricht davon, dass Hamas nicht die breite Unterstützung im Gazastreifen hätten und "nur" 44% der Stimmen erzielt hätten.

Die meisten Gazaner wollten, dass die Hamas aufhört, die Zerstörung Israels zu fordern und stattdessen eine Zweistaatenlösung anstrebt. Ein noch größerer Teil hoffte, dass die Hamas den Waffenstillstand mit Israel einhalten würde. Entgegen der Unterstellung des israelischen Bundespräsidenten Herzog haben die Menschen im Gazastreifen diesen Konflikt nicht gesucht.
Das Vorgehen der Hamas entspricht weder dem ausdrücklichen Willen noch den Interessen der Mehrheit der Menschen im Gaza-Streifen. Das sind belegbare Fakten.

Dann liefere Belege!

Ich habe noch nie von einer Demonstration der Palästinenser gegen Hamas gehört.
Ich verstehe, dass Hamas ein Terrorregime im Gaza aufgebaut hat, das politische Gegner verfolgt und das Christen vertrieben werden. Frauen sind Gebärmaschinen für neue Kämpfer und neue Gebärmaschinen. Wie erklärt sich sonst die hohe Reproduktionsrate im Gazastreifen? Wie können "linke", "aufgeklärte", "emanzipatorische" Gruppen dieses Gebilde verteidigen?

Wo ist das ganze Geld hin, dass die EU, die UN, Katar hinein gesteckt hat? Ein großer Teil dieser Ressourcen floss in die Vorbereitung des Krieges und in den Tunnelbau (bei dem übrigens auch Kinder eingesetzt werden und dabei auch ums Leben kommen, wenn ein Tunnel zusammenstürzt)
Was hätte man damit alles aufbauen können, wenn man einen Plan für die Menschen im Gaza hätte und nicht nur den Hass auf Israel und als Ziel dessen Vernichtung?

Solange diese Untaten nicht eingestanden, nicht geahndet (sondern sogar gefeiert) werden, erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion. Ich verstehe den Kontext, aber es gab eine humanitäre Grenze. So hilflos es sich anhört, aber "einfache" Morde wären leichter hinzunehmen, als diese Abgründe, die sich gezeigt haben.

Das Netanjahu seltsam untätig im Vorfeld auf Hinweise reagiert hat, könnte ich nachvollziehen. Vielleicht hat er jetzt auf perfide Weise seine Ziel erreicht, weil Hamas ihre Bluthunde von der Kette gelassen hat und sich damit als Sprecher der Palästinenser zumindest in der westlichen Welt diskreditiert hat.

Eine Solidarität mit Palästina kann es für mich in Zukunft nur ohne Hamas geben.

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