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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

ja, aber wohin führt es?

In Israel sind seit der Staatsgründung zwei an sich disparate Strömungen zunehmend verschmolzen - der laizistische Zionismus und das religiöse Judentum. Daraus erwächst, was Hendrig beschreibt, ein auf theologische Grundlage gestellter Ausdehnungsdrang.

Was die Palästinenserfrage anbelangt, war man schon einmal viel weiter. In den Osloer Verträgen anerkannte die PLO Israel als legitime staatliche Entität, unter der Voraussetzung der Gegenseitigkeit. Aber die israelischen Extremisten setzten sich durch, sie taten alles um eine solche Lösung zu sabotieren und ein Israel zu erreichen, wie es in der Artikelillustration dargestellt ist - uniform, das Territorium des ehemaligen britischen Mandatgebiets komplett unter israelischer, genauer, ihrer Kontrolle.

Extrem Ziele führen zu extremen Reaktionen bei davon Betroffenen. Das sehen die Extremisten aber nicht als Problem an, im Gegenteil, sie haben alles getan um derartige Reaktionen zu provozieren, um dann all das zu tun, was ihnen die sogenannte Weltgemeinschaft, nach gegebenem Anlass, stets zugestanden hat. Der von Hendrig zitierte AI-Bericht hatte keinerlei praktischen Konsequenzen. Andere Staaten wären vielleicht unter ein strenges Sanktionsregime gesetzt worden. Nicht Israel, aus diversen Gründen, die hier anzuführen für einen TP-Kommentar zu weit geht.

Es ist, angesichts eines genozidalen Vorgehens Israels, nicht der Zeitpunkt, um theoretische Konzepte zu wälzen. Gewiss trifft zu, dass Israel als Staat heute anerkannt ist, wie Hendrig ausführt, doch besteht die akute Gefahr einer Eskalation des Krieges, die im Extremfall auch zu einer weitgehenden Zerstörung Israels führen kann. Die Frage wäre also, wie man es den Israelis vermittelt, dass das Verhalten seiner Führung selbst die Gefahr ist, vor der es angeblich schützen soll.

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