Ja natürlich, schön ausgewogen bleiben. "Auf beiden Seiten leiden Menschen". Ob mit dieser Aussage ein hypotethischer Jemand, der nichts vom palästinenisch-israelischen Konflikt weiss, sich die Lebensverhältnisse der Palästinenser seit der Nakba halbwegs realistisch vorstellen kann, würde ich allerdings bezweifeln. In Wirklichkeit leiden die einen sporadisch, die anderen dauernd, seit 75 Jahren.
Dass es sich bei der Reaktion Israels auf den mit Gräueltaten verbundenen Aufstand der Hamas um einen Exzess handelt, ist offensichtlich. 2 Millionen daran nicht Beteiligte werden in eine Art Sippenhaft genommen, ihnen wird die Erfüllung der primären Lebensbedürfnisse verwehrt. Dazu sind sie durch die weitgehend wahllosen Bombardierungen akut und direkt an Leib und Leben gefährdet.
Und natürlich kann kein Zweifel daran sein, dass es sich beim Gazastreifen um besetztes Gebiet handelt. Man kann diesen Status nicht abschütteln, indem man sich physisch aus einer Zone zurückzieht, sie aber weiterhin nach Belieben beherrscht, namentlich die Mobilität ihrer Bewohner. Gaza ist kein Staat, auch wenn die Hamas kontrafaktisch sich so benimmt.