"Ein jüdisches Mädchen, das sich im Schatten des Krieges die Haare hat schneiden lassen, soll eine menschliche Geschichte sein; aber die Erinnerung an ein palästinensisches Mädchen, das seinen Vater wegen einer rosa Decke verloren hat, wird als politische Meinung betrachtet, die aufwiegeln und anstacheln kann."
Nein, das jüdische Mädchen hat sich nicht im Schatten irgendeines Krieges die Haare schneiden lassen, sondern im Angesicht der Shoa, eines Ereignisses das in der Weltgeschichte einmalig ist, nicht wegen der vielen Opfer, auch nicht wegen der industriellen Art des Töten, sondern wegen des eliminatorischen Antisemitismus der Nationalsozialisten, einer Ideologie des Erlösungsatisemitismus, der die Juden für alle Übel der Welt verantwortlich macht, der Juden zu absoluten Feind aller Völker macht, zu einer Gruppe die im geheimen daran arbeitet die ganze Welt zu beherrschen und nur durch ihre totale und globale Vernichtung kann in den Augen der Nationalsozialisten die Welt von diesem angeblichen Übel erlöst werden. Diese Vernichtung um der Vernichtung willen, nicht um sie zu
kolonisieren, sie ökonomisch auszubeuten, sie zu unterdrücken oder sie zur Anerkennung einer Herrschaft über sich zu zwingen, wie in den meisten anderen Genoziden der Weltgeschichte, macht die Einzigartigkeit der Shoa aus. Der zitierte Satz des Autors erkennt gerade nicht das spezielle Leid das den Juden widerfahren ist, an.