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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Nein. Und hören wir mal auf von der Mär vom Menschenfreund.

Der Mann ist reich geworden mit Microsoft. So reich, dass er einige Zeit lang reichster Mann der Welt war - und das will eben investiert werden.

Bill Gates will ich nicht als "bösartig" bezeichnen. Allerdings sind seine Moralvorstellungen nicht länger kompatibel mit denen der einfachen Menschen und er will sich als "Retter der Menschheit" in der Geschichte verewigen. Ich halte das für eine gefährliche Kombination, denn so eine Person ist bereit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die gesteckten Ziele auch zu erreichen. Dazu gehört auch die Fixierung auf bestimmte Maßnahmen - völlig unabhängig davon, ob sie ethisch und moralisch rechtfertigbar sind oder nicht. Der Zweck soll die Mittel heiligen, alternativ ist der Weg in die Hölle mit guten Absichten gepflastert.

Noch einmal: Bill Gates halte ich nicht für bösartig, aber getrieben von seiner Agenda mit einer verschobenen Moralvorstellung.

Bill Gates ist, ebensowenig wie George Soros und andere, kein Menschenfreund. Diese spezielle Gruppe glaubt, die Menschheit mit ihren Möglichkeiten "verbessern" zu können und sind versessen, ihre Ziele umzusetzen. Und sie haben einfach die Möglichkeiten dazu, denn sie verdienen schneller Geld, als sie es für ihre Ziele ausgeben können. Das macht sie extrem gefährlich: mit ihrem gezielten Einsatz praktisch unendlich verfügbarer Geldmittel haben sie einen politisch bedeutsamen Einfluss, der jenseits von Demokratie, Recht und Gesetz steht UND Ideologien befeuern kann.

Nicht böse, aber extrem gefährlich.

Das Klima beeinflussen mit technischen Mitteln machen wir seit 150 Jahren. Wenn Bill Gates glaubt, mit anderen Mitteln gegenlenken zu können, mag er am Ende alles nur noch verschlimmern. Wir fahren auf der Autobahn mit Vollgas und Gates will per Handbremse die Geschwindigkeit verringern - das KANN nur in der Leitplanke enden. Und auch wenn Bill Gates es gern anders hätte und er sich als großen Retter der Menschheit in die Geschichtsbücher schreiben lassen will, es wird nicht funktionieren. Das Klima "retten" funktioniert nicht, wenn wir uns nicht vom Kapitalisus lösen. Vielleicht kann man auch nix retten, weil es nicht in dem Maße beeinflusst werden kann, wie wir es wollen.

Stellen wir uns vor, vor 10.000 Jahren hätten die Menschen versucht, das Ende der Eiszeit hinauszögern zu wollen. Sie lebten im Eis, sie jagten Mammuts, die verschwanden, wo das Eis sich zurückzog. Überall dort, wo das Eis schwand, änderte sich die Welt und die Menschen hätten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Eisschwund zu stoppen. Immerhin schwand ja deren Lebensgrundlage in Form von ans Eis angepassten Tieren und Pflanzen! Wo wären wir heute, wenn sie erfolgreich gewesen wären?
Wir wissen ja gar nicht, wo die Reise hingeht. Statt auf die evidente Anpassungsfähigkeit unserer Spezies zu setzen, versuchen wir einen Zustand zu konservieren, dessen Änderung sich vielleicht gar nicht aufhalten lässt - oder das Aufhalten der Veränderung größeren Schaden anrichtet, als die Änderung zuzulassen.

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