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  • denace_jones

121 Beiträge seit 07.02.2018

Re: Rossi - Reaktor

Hermes_ix schrieb am 25.02.2021 18:53:

Nein es braucht nicht viel Jahrzehnte da die einzelnen Technoligen
schon existieren wie das Trennungsverfahren mit Salzen bei hohen Temperaturen.
Und auch die dazu gehörigen Materialien. Es müssen diese Technologien
zusammen geführt werden. Und das dauert eben nicht viele Jahrzehnte.
Andererseits ist es eine Geldfrage, die Entwicklung wird ca. 10Mrd.€ kosten
und wenn nur 0,1Mrd.€ zur Verfügung steht dann dauert es 100 Jahre bis
das Geld zusammen kommt.

10 Mrd € ist nichts weiter als eine grobe Schätzung der Atomlobbyisten, deren Argumente sie ja teilen. Die Entwicklung eines marktreifen Reaktors ist, so wie viele andere Technologien, aber nicht nur abhängig von der Menge der Finanzierung. So stellt z.B. das Öko Institut Darmstadt fest: "Wesentliche Probleme bei der Entwicklung eines Reaktorkonzepts treten oft erst in der späteren Demonstrationsphase auf, wenn durch Prototyp-und Demonstrationsreaktoren die tatsächliche großtechnische Umsetzbarkeit eines konkreten Designs gezeigt werden muss. Daher hat sich historisch auch immer wieder gezeigt, dass Entwicklungslinien erst aufgrund der Erfahrungen mit solchen Prototyp-und Demonstrationsreaktoren wieder eingestellt wurden."
Oder anders ausgedrückt, mindestens 10 Jahre und 10 Milliarden Euro zu investieren mit dem Risiko, dass nichts dabei raus kommt, können wir uns nicht leisten.

Zum Fehlen von Sicherheitsnachweisen oder Konzepten gegen die hochkorrosiven Flüssigkeiten die in dem Gerät zirkulieren sollen und zwangsweise zu Beschädigungen führen würden, schreiben sie:

Geht auch schlecht wenn man nicht anfängt solche zu Entwickeln, denn dafür
braucht es erst mal Geld.

An diesem Problem wird seit 60 Jahren geforscht. 10 Jahre Investitionen durch Bill Gates und die bisherigen Mittel haben ebenfalls nicht ausgereicht, um sich eine theoretische Lösung für dieses wichtige Problem einfallen zu lassen? Ein Problem welches zunächst nur Denkarbeit erfordert? Gehen sie auch zur Bank für einen Geschäftskredit und auf die Frage, wie sie denn Geld verdienen wollen, antworten sie: "Da müssen sie mir erstmal das Geld geben, für die Entwicklung meines Konzeptes." Nein.
Das Problem liegt vielmehr darin, dass es keine Lösung gibt. Seit den 60er Jahren wird an derartigen Konzepten geforscht und das Ergebnis war immer, dass aufgrund der hohen Temperaturen Materialien ihre Festigkeit verlieren und zu Reaktionen mit dem Kühlmittel neigen. Auch das vorgeschlagene Molybdän würde dem Blei in Verbindung mit den hohen Temperaturen und dem Neutronenfluss nicht dauerhaft standhalten. Vergangene Experimente, beispielsweise mit Flüssigsalzreaktoren, sind aufgrund dieses Problems immer wieder gescheitert.

Alle Transurane, Uran, Thorium, und mit Transmutation auch die Langlebigen
Spaltprodukte, wie Jod129 oder Zinn126

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3a/Actinidesvsfissionproducts_uncomp_DE.png

Was soll mir ein Bild über einige Actinoide und ihrer Spaltprodukte jetzt genau sagen? Schwer strahlende Abfallprodukte der Wiederaufbereitung, welche in Glaskokillen transportiert werden müssen, können auch in ihrem Wunderreaktor nicht verarbeitet werden und würden bei dessen Betrieb ebenfalls anfallen.

Transmutation ist nicht theoretisch wie man an den Transuranen sehen kann!

Ich bezog mich auf die Transmutation aus Atommüll, bei dem zunächst sortenreines Material extrahiert werden müsste. Hierzu gibt es höchstens kleinere Laborexperimente. Von einem marktreifen Einsatz sind wir auch hier Jahrzehnte und Milliarden an Steuergeldern entfernt.

Japan hat tonnen weise Plutonium und keine Atombomben, so wie viel andere Staaten
auch, wie z.B. Belgien oder Deutschland. Nur weil man Plutonium Herstellen kann muss man noch lange nicht Atombomben bauen.

Die die Atombomben haben wollen brauchen nur herkömmliche Reaktoren bauen und
dann Waffenfähiges Plutonium herstellen. Dafür muss man keinen DFR entwickeln.
Wie man in Nordkorea, oder Pakistan sehen kann!

Sie fordern den Ausbau einer Technologie, welche stark auf Wiederaufbereitung ausgelegt ist und wollen diese flächendeckend einsetzen. Ihre Argumentation ist hier: 1. Mann muss keine Atomwaffen bauen (Japan).
2. Andere Länder haben es auch so geschafft an waffenfähiges Material zu kommen.
Bei unserer Endlager Diskussion meinten sie, die Existenz der Deponie Herfa Neurode rechtfertige auch eine dortige Atommüll Lagerung, da dort ja schon hochgiftige Substanzen lägen. Folgt man dieser Argumentation konsequent, kann man den Atommüll auch genau so gut im Meer versenken, da dort ja schon nebst Atommüll auch andere giftige Substanzen vor sich hin rotten.
Auf die gleiche Weise argumentieren sie in Bezug auf Atomwaffen. Da Nordkorea ja auch so an waffenfähiges Material kommt, kann man ja dessen Herstellung ruhig vereinfachen und für alle leicht verfügbar machen.
Wenn sie einmal in ihrem Badezimmer aus versehen daneben gepinkelt haben, setzen sie wahrscheinlich auch noch einen Haufen darauf, da der Boden ja nun eh verunreinigt ist. Und wenn einer ihrer Nachbarn Plastik in den Biomüll schmeißt, werfen sie ihren wahrscheinlich auch darauf. (Ist ja eh schon welcher drin.)
Auf der ganzen Welt tausende strategisch potentiell angreifbare Reaktoren zu verteilen, die nach einem Angriff einen ganzen Landstrich unbewohnbar machen können, ist also okay, weil wir einfach auf die Freundlichenkeit der Menschen setzen sollen, wie die der Japaner?

Nein nicht ein einziger Punkt spricht gegen den DFR. Der DFR folgt der
Vernunft ohne Ideologischen Scheuklappen wie bei den Grünen oder
Greenpeace. Die EE haben in den Letzten 45 Jahren gezeigt das sie
nicht in der Lage sind die fossilen Energien zu ersetzen. Die von Natur
aus geringe Energiedichte und damit enormen Ressourcen bedarf, so
wie die nicht vorhandene gesicherte Leistung, machen die EE zur
teuersten Energiequelle. Der deutsche Strompreis zeigt dies mehr als
eindeutig wie teuer die EE sind. Daher brauchen wir eine Alternative
zu den EE und das ist die Kernenergie mit Kernspaltung und Kernfusion.
Der DFR ist eine Brückentechnologie zur Kernfusion. Die Kernfusion wird
kommen und bis dahin haben wir die Kernspaltung um die Energieprobleme
und Wohlstand für bald 10-12Mrd. Menschen zu garantieren, ohne die Umwelt
zu stark zu belasten!

MfG
Hermes_ix

Sie sprechen von ideologischen Scheuklappen und nennen das miserable einsetzen erneuerbarer Energien als Beispiel, für deren Unfähigkeit fossile Energien zu ersetzen. Sie berücksichtigen nicht, dass es auf die Umsetzung ankommt. Sie berücksichtigen nicht die Probleme beim Netzausbau. Ist schon ein unproduktiv, wenn man u. A. über 10 Jahre braucht um eine Hochspannungstrasse durch Niedersachsen genehmigt zu bekommen.
Sie sprechen von ideologischen Scheuklappen und reden davon Kernenergie einzusetzen, um die Umwelt nicht zu stark zu belasten! An diesem Punkt habe ich herzhaft gelacht, danke dafür.

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